BildungVerden

Spatenstich in Thedinghausen: Inklusive Kita für 105 Kinder entsteht

Am 26. August 2024 fand in Thedinghausen der feierliche Spatenstich für den Neubau einer inklusiven Kindertagesstätte der Lebenshilfe Verden statt, die als „Leuchtturmprojekt“ gilt und voraussichtlich im Kita-Jahr 2026/27 eröffnen soll, um den wachsenden Bedarf an Betreuungsplätzen zu decken und die Gemeinschaft durch die Schaffung von rund 70 Arbeitsplätzen zu bereichern.

In Thedinghausen wird ein bemerkenswertes Projekt Realität, das sowohl den sozialen Zusammenhalt als auch die frühkindliche Betreuung stärkt. Die Lebenshilfe Verden hat gemeinsam mit politischen Vertretern und der Verwaltung den ersten Spatenstich für eine inklusive Kindertagesstätte an der Rabenmühle gesetzt. Dieses Vorhaben wird als „Leuchtturmprojekt“ bezeichnet und vereint in seiner Planung innovative Ansätze für die frühkindliche Bildung.

Die Neubaupläne wurden der Öffentlichkeit bereits im Mai 2023 vorgestellt und sind auf großes Interesse gestoßen. Mit einer Investition von mehreren Millionen Euro soll eine Einrichtung für 105 Kinder entstehen, die sowohl Regel- als auch Krippengruppen anbietet. Fundiertes Wissen über integrative Erziehung fließt in die Planung ein, was diese Kita von anderen unterscheidet.

Ein einzigartiges Angebot für Thedinghausen

Am vergangenen Freitag fand der offizielle Spatenstich in der Nähe der Nils-Holgersson-Grundschule statt. Lebenshilfe-Vorstand Kirk Chamberlain und andere Beteiligte betonten die Bedeutung des neuen Kita-Angebots für die Region. Die Kita, die für das Kita-Jahr 2026/27 in Betrieb genommen werden soll, wird Teil eines umfassenderen Konzepts, das auch ein Kurzzeitwohnen für zwei bis 13 Jahre alte Kinder mit Beeinträchtigungen vorsieht. Diese ergänzenden Entwicklungen sind auf einem großzügigen Gelände von 6.400 Quadratmetern geplant.

„Das wird eine besondere Kita, von außen und von innen“, versicherte Chamberlain. Die Vision hinter diesem Projekt ist klar: Die Schaffung eines einladenden Raums, der nicht nur die Bedürfnisse der Kinder, sondern auch ihrer Familien in den Vordergrund stellt. Durch diese Planung wird nicht nur ein Bildungsraum geschaffen, sondern auch ein Ort des Miteinanders, der Vielfalt in den Alltag integriert.

Erwartungen und Herausforderungen der Anwohner

Während die Zukunftsaussichten vor Ort vielversprechend sind, gibt es bereits erste Bedenken der Anwohner bezüglich des erwarteten Verkehrsaufkommens. Samtgemeindebürgermeisterin Anke Fahrenholz äußerte, dass es in der Umgebung schon jetzt nicht optimal ist und es Handlungsbedarf gebe. Die Sorgen der Anwohner bezüglich der Verkehrssituation wurden ernst genommen, und es wurde versichert, dass die Verkehrsgestaltung in den kommenden Jahren entsprechend angepasst werde.

Die neue Kita wird nicht nur Platz für die Kinder bieten, sondern auch etwa 70 neue Arbeitsplätze schaffen. Dies wird als wesentlicher Beitrag zur Stärkung der Region angesehen. „Das wird uns ein bisschen Luft geben“, erläuterte Fahrenholz und wies auf das vertrauensvolle Verhältnis zur Lebenshilfe hin. Diese enge Zusammenarbeit hat sich bereits in der Vergangenheit positiv ausgewirkt, etwa im Hinblick auf die bestehenden Kitas in der Gemeinde.

Am Ende des festlichen Nachmittags kamen die Anwohner und Verantwortlichen zu einem Grillfest zusammen, wo sie die Gelegenheit hatten, sich besser kennenzulernen und über das Projekt zu diskutieren. Lebenshilfe und Politik hoffen darauf, dass dieses Projekt nicht nur den Kindern, sondern der gesamten Gemeinde zugutekommen wird.

Ein zukünftiger Ort des Lernens und der Integration

Das neu entstehende Zentrum für frühkindliche Bildung in Thedinghausen stellt eine bedeutende Bereicherung für die Region dar. Die Integration von Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen wird nicht nur die soziale Dynamik in der Gemeinde fördern, sondern auch ein Beispiel für andere Regionen im gesamten Land darstellen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Lebenshilfe und lokalen Institutionen ist ein Modell, das weiterhin positive Veränderungen bewirken könnte.

Der Bedarf an inklusiven Einrichtungen

Die Notwendigkeit von inklusiven Kindertagesstätten hat in den letzten Jahren zugenommen, nicht nur in Deutschland, sondern auch international. Statistiken zeigen, dass Kinder mit und ohne Behinderungen in gemeinsamen Einrichtungen besser sozial integriert werden können. Laut einer Umfrage des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. aus dem Jahr 2022 ist die Anzahl der inklusiven Kitas in Deutschland weiter gestiegen, wobei die Elternzufriedenheit und die Integration der Kinder in den Kindergartenalltag oft positiv bewertet werden. Diese Entwicklung unterstreicht die Bedeutung solcher Einrichtungen für die Förderung von Vielfalt und Gemeinschaft.

Gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen

Die Eröffnung der neuen Kita an der Rabenmühle wird nicht nur die direkte Betreuung von Kindern verbessern, sondern auch erhebliche gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen auf die Region haben. Die Schaffung von rund 70 neuen Arbeitsplätzen in der Kita und dem geplanten Hof Rabenmühle wird eine Erhöhung der wirtschaftlichen Aktivität in Thedinghausen zur Folge haben. Arbeitsplätze in sozialen Berufen sind besonders wichtig, da sie häufig regional stabilisierende Effekte zeigen. Darüber hinaus können inklusiv ausgerichtete Einrichtungen auch Eltern einen Anreiz bieten, in der Region zu bleiben oder dorthin zu ziehen, was langfristig zu einem demografischen Aufschwung führen kann.

Gesetzliche Rahmenbedingungen

In Deutschland sind Kindertagesstätten sowohl auf Landes- als auch auf kommunaler Ebene gesetzlich reguliert, was die Schaffung inklusiver Bildungsangebote betrifft. Das Sozialgesetzbuch (SGB) VIII legt fest, dass Kinder mit Behinderungen Anspruch auf Teilhabe am leben in der Gemeinschaft haben. Dies bedeutet, dass Kommunen und Träger von Kindertagesstätten verpflichtet sind, unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der Kinder inklusive Angebote zu schaffen. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen fördern die Entwicklung von Einrichtungen wie der geplanten Kita an der Rabenmühle und unterstützen damit die Integration von Kindern mit Beeinträchtigungen in das gesellschaftliche Leben.

Finanzierung und Trägerschaft

Die Finanzierung von inklusiven Kindertagesstätten ist komplex und erfolgt meist durch eine Kombination von öffentlichen Mitteln undEigenmitteln der Träger. Die Lebenshilfe Verden als Träger dieser neuen Einrichtung wird sowohl von kommunalen als auch von Landesmitteln profitieren. In Niedersachsen wurden in den letzten Jahren verschiedene Förderprogramme aufgelegt, die speziell auf die Erweiterung und den Umbau von inklusiven Einrichtungen abzielen. Dies stellt sicher, dass die notwendigen finanziellen Mittel bereitgestellt werden, um ein qualitativ hochwertiges Angebot für alle Kinder zu gewährleisten.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"