Die Sanierung des Stadtbades in Drolshagen steht weiterhin auf der Kippe. In einer Sitzung der Ausschusses für Bildung, Soziales, Kultur und Sport wurde deutlich, dass die entscheidende Kostenschätzung für die notwendigen Renovierungsarbeiten noch aussteht. Dr. Peter Wagner vom Ingenieurbüro Dr. Wagner & Kollegen präsentierte den aktuellen Stand des integrierten Sanierungskonzeptes, doch die endgültige Entscheidung bezüglich des Stadtbades lässt auf sich warten.
Aktuell wird der preisliche Rahmen für die Sanierung auf etwa zwei bis drei Millionen Euro geschätzt, allerdings sind wesentliche Kosteneinschätzungen für den Gesamtplan Voraussetzung, um entscheiden zu können, ob das Stadtbad erhalten bleibt oder geschlossen wird. Insbesondere die Einschätzungen zu den Energiekosten sind von zentraler Bedeutung, da diese für die Zukunft nicht absehbar sind. Wagner wies darauf hin, dass die Energiekosten tendenziell steigen werden, was die wirtschaftliche Zukunft des Bades in Frage stellt.
Dringende Sanierungsmaßnahmen benötigt
Die Notwendigkeit umfangreicher Sanierungsarbeiten ist evident. So sind Sanierungen im Bereich des Betons erforderlich, da die Beckenumgänge Rissschäden aufweisen. Des Weiteren müssen die Fassade und die Fenster des Bades ausgetauscht werden. In dieser Hinsicht wird darüber diskutiert, ob die Fassade in Teilen erhalten werden kann oder komplett ersetzt werden sollte. Dr. Wagner erklärte, dass vor allem die Flächen über den Fenstern und das Dach betroffen sind. Die durch die Risse manifestierten Wasserschäden werden zunehmend sichtbar und müssen zügig behandelt werden, um weitere Schäden zu vermeiden.
Ein Lichtblick könnte in der Verwendung moderner Sandwich-Panelen für die Fassade liegen, die eine einfachere und möglicherweise kostengünstigere Lösung darstellen könnten. Auch die Fenster sollen vergrößert werden, um ein ansprechenderes Gesamtbild zu schaffen. Dennoch bleibt die Energieeinsparung das Hauptziel der Kostenschätzung, da diese entscheidend dafür ist, ob der Betrieb des Stadtbades zukünftig wirtschaftlich tragbar ist.
Die Zeit drängt, denn die Stadtverwaltung benötigt eine zeitnahe Entscheidungsgrundlage. Die Fülle an noch zu klärenden Punkten, insbesondere die Einsparmöglichkeiten bei den Fenstern und der Lüftung, erschwert eine präzise Einschätzung der Gesamtkosten zum jetzigen Zeitpunkt erheblich. Wagner konnte momentan nur anmerken, dass die Einsparmöglichkeiten signifikant sein werden, aber stark vom zukünftigen Nutzungskonzept des Stadtbades abhängen.
Bürgermeister Ulrich Berghof vertritt die Meinung, dass der aktuelle Zustand des Bades als nicht tragbar zu werten ist. „Wir müssen dringend herausfinden, wo Einsparpotenziale liegen, denn je mehr wir einsparen können, desto besser wird die Entscheidung für die Zukunft des Bades“, betonte er in der Sitzung. Die politische Diskussion um die Sanierung könnte durch potenzielle Fördermittel nochmals belebt werden. Hierbei bleibt allerdings unklar, welche Fördermittel in Anspruch genommen werden können, da die genaue Kostenberechnung noch aussteht.
Georg Melcher, Fraktionsvorsitzender der Drolshagener CDU, zeigte sich optimistisch, dass es noch Möglichkeiten zur Sanierung gibt, kritisierte jedoch den aktuellen Stillstand. Auch die Frage, wer letztlich der Bauherr der Sanierungsmaßnahmen ist, muss geklärt werden, um mögliche Förderanträge erfolgreich stellen zu können. Da die Lenne Therme der Betreiber des Stadtbades ist und die Stadt Drolshagen als Eigentümer auftritt, sind die Verhältnisse komplex und bedürfen einer genauen Klärung.
Für die finale Entscheidung über die Zukunft des Stadtbades in Drolshagen müssen nun die ausstehenden Kostenschätzungen abgewartet werden, um eine fundierte Grundlage für die weitere Vorgehensweise zu schaffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die finanziellen Rahmenbedingungen entwickeln und ob das Stadtbad letztlich in seiner aktuellen Form bestehen bleiben kann.