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Saarbrücker Betrugsfall: Die Risiken des Cybertrading im Blick behalten

Eine über 40-jährige Saarländerin verlor zwischen März und Juli 2024 mehrere Hunderttausend Euro durch Anlagebetrug über eine vermeintlich lukrative Online-Trading-Plattform, was auf die zunehmende Gefahr von Cybertradingbetrug im Saarland hinweist und die Polizei dazu veranlasst, präventive Tipps zu geben.

Saarbrücken (ots)

Die alarmierende Zunahme von Anlagebetrug im Saarland

Im Saarland ist der Anlagebetrug mit digitalen Handelsplattformen zu einem ernsthaften Problem geworden. Betroffene berichten von erheblichen finanziellen Verlusten, die weltweit immer mehr Menschen treffen. Eine über 40-jährige Saarländerin fiel auf einen angeblich lukrativen Trading-Service herein und verlor dabei mehrere Hunderttausend Euro.

Die Vorgehensweise der Betrüger

Zunächst wurde die Frau durch Online-Werbung auf die vermeintliche Trading-Plattform aufmerksam. Ihr wurden hohe Renditen versprochen, was viele Menschen dazu verleitet, Geld zu investieren. Ein typisches Vorgehen bei solchen Betrügereien ist es, die Opfer dazu zu bringen, zunächst kleinere Beträge einzuzahlen, bevor sie gezwungen werden, deutlich höhere Summen für vermeintliche Gebühren und Steuern zu zahlen.

In diesem speziellen Fall überwies die Betroffene zwischen März und Juli 2024 zunächst kleinere Beträge bei der Plattform und musste später dann sechsstellige Beträge für angebliche Auszahlungen begleichen. Am Ende wurde das gesamte Geld durch einen Fernzugriff auf ihr Kryptokonto auf die Konten der Betrüger transferiert, ohne dass sie jemals eine Auszahlung erhielt.

Steigende Fallzahlen und der wirtschaftliche Schaden

Die Zunahme solcher Betrugsfälle im Saarland ist alarmierend. Die Polizei verzeichnete von 2018 bis 2023 einen Anstieg der gemeldeten Fälle von zunächst zwei auf 128 im Jahr 2023. Im Jahr 2024 sind bereits 91 Fälle bekannt, die zusammen einen Schaden von über 14 Millionen Euro verursacht haben. Diese Entwicklung trifft nicht nur die betroffenen Individuen, sondern hat auch Auswirkungen auf das Vertrauen der Menschen in digitale Anlageangebote.

Vermeidung von zukünftigen Betrugsfällen

Die Polizei rät dringend davon ab, sich von übertriebenen Gewinnversprechen leiten zu lassen. Wer investiert, sollte Risiken abwägen und sorgsam prüfen, ob es sich um seriöse Anbieter handelt. Es ist ratsam, sich Zeit für eine Investitionsentscheidung zu nehmen und Drucksituationen zu vermeiden. Vor dem Abschluss eines Vertrages sollte man sich nach Referenzen des Anbieters erkundigen.

  • Vertrauen Sie Ihr Geld ausschließlich seriösen Anbietern an!
  • Nehmen Sie sich Zeit und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
  • Seien Sie vorsichtig bei hohen Gewinnversprechen, da diese oft mit hohen Risiken verbunden sind.
  • Prüfen Sie den Firmensitz des Anbieters; unseriöse Anbieter befinden sich häufig in Steueroasen.
  • Nutzen Sie Beratungsdienste von Verbraucherzentralen zur Prüfung von Angeboten.

Ein Aufruf zur Wachsamkeit

Angesichts der steigenden Betrugszahlen im Bereich des Cybertrading ist es von größter Bedeutung, dass Anleger wachsam sind. Die Polizei fordert Bürger auf, aufmerksam zu sein und Informationen über solche Betrugsfälle zu teilen, um andere vor ähnlichen Schicksalen zu bewahren. Eine gut informierte Gesellschaft ist der beste Schutz gegen finanzielle Verluste durch Betrüger.

Weitere Informationen sind unter www.polizei-beratung.de zu finden.

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