Dillenburg (ots)
Im Lahn-Dill-Kreis ereignete sich ein krimineller Vorfall, der durch das Muster einschüchternder Anrufe gekennzeichnet ist. Am Mittwochmittag, dem 04. September 2024, erhielt eine 61-jährige Frau aus der Region einen telefonischen Schockanruf, der nicht nur täuschend echt wirkte, sondern auch dazu führte, dass sie in eine Falle tappte, die ihren gesamten Ersparnissen drohte. Am Telefon gab sich eine weinende Person als ihre Tochter aus, gefolgt von einem Mann und einer Frau, die sich als Polizei- und Staatsbeamte ausgaben.
Das Geschehen nahm eine dramatische Wendung, als die Anruferin der Frau glaubhaft machte, dass ihre Tochter in einen fatalen Verkehrsunfall verwickelt gewesen sei und nun mit Gefängnis rechnen müsse. Diese Einschüchterungstaktik führte dazu, dass die Angerufene überlegte, eine Kaution in Form eines Goldbarrens im Wert von mehr als 36.000 EUR vorzulegen, um ihre Tochter zu „retten“.
Betrug am Telefon
Um die Betrüger zu bedienen, benötigte die Frau die Adresse, an die sie den Goldbarren übergeben sollte. Die Anrufer gaben eine Adresse in Bad Nauheim bekannt, die sich in der Nähe einer real existierenden Anwaltskanzlei befand. Nach einer gefühlten Ewigkeit von 20 Minuten des Wartens und ständiger Telefonate mit dem angeblichen Staatsanwalt kam schließlich ein Mann, der sich als Mitarbeiter der Kanzlei vorstellte. In einem kurzen Gespräch übergab die Frau ihm den Goldbarren, ohne zu ahnen, dass sie einem gut geplanten Betrug zum Opfer gefallen war.
Es war erst auf der Rückfahrt, als die wirkliche Tochter anrief und die gesamte Situation aufklärte, dass die Frau erkannte, wie sie betrogen worden war. Die Polizei warnt eindringlich davor, in solchen Situationen Geld oder Wertgegenstände zu übergeben. Anrufer sollten keine Informationen über eigene finanzielle Verhältnisse preisgeben und im Zweifelsfall selbstständig die Polizei kontaktieren.
Zusätzlich zu dem tragischen Fall in Dillenburg gab es in der Region auch andere kriminelle Vorkommnisse. In Wetzlar wurde eine Bäckerei zwischen Mittwochabend und Donnerstagfrüh Ziel eines Einbruchdiebstahls. Die Täter verschafften sich gewaltsam Zutritt und erbeuteten eine kleine Summe Bargeld. Die Polizei hat Zeugen aufgerufen, sich zu melden, falls sie verdächtige Aktivitäten beobachtet haben.
Weitere Vorfälle in der Region
Ein weiterer Vorfall ereignete sich in Herborn, wo Unbekannte den Außenspiegel eines geparkten Mazda beschädigten. Anwohner berichteten von grölenden Männern in der Nähe des Fahrzeugs zur Tatzeit. Die Polizei hofft, durch Hinweise aus der Bevölkerung den Tätern auf die Spur zu kommen.
In einem anderen Vorfall in Wetzlar kam es zudem zu einem Diebstahl von Diesel. Aus einem geparkten roten Mercedes Actros wurden rund 150 Liter Kraftstoff abgezapft. Dies zeigt, dass die Kriminalität in der Region zunimmt und die Anwohner aufgefordert werden, wachsam zu sein.
Die Polizei hat in allen Fällen Ermittlungen eingeleitet und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Hinweise können an die zuständigen Polizeidienststellen gerichtet werden. Sicherheitsmaßnahmen und Aufklärung sind entscheidend, um sich und andere vor solchen kriminellen Machenschaften zu schützen.
Für weitere Informationen über Betrug und Prävention bietet die Polizei auch Beratungen online an, um die Menschen in der Region über die Gefahren aufzuklären.