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Sichere Urlaubsorte: Nienburger Polizistin unterstützt Kroatische Polizei

Polizeikommissarin Helen Friedrich aus Nienburg unterstützte einen Monat lang die kroatische Polizei in Zadar im Rahmen des Projekts "Safe-Tourist-Destination", um die touristische Sicherheit zu erhöhen und Taschendiebstähle sowie Gewaltdelikte in der beliebten Urlaubsregion zu bekämpfen.

Nienburg/Zadar (Kroatien) – Ein einzigartiges internationales Polizeiprojekt bot jungen Beamten die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten in einem touristischen Hotspot weiterzuentwickeln. Das Projekt „Safe-Tourist-Destination“ bringt Polizisten aus verschiedenen Ländern zusammen, um die lokale Polizei in Kroatien während der stark frequentierten Sommermonate zu unterstützen.

Im Juli 2024 war Polizeikommissarin Helen Friedrich von der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg Teil dieser Initiative. Sie verbrachte einen Monat in Zadar, einer der führenden Touristenstädte Kroatiens, die jährlich Tausende von Besuchern anzieht. Zusammen mit sieben weiteren Polizisten aus Ländern wie China, Polen, Ungarn und Österreich arbeitete sie darauf hin, die Sicherheit in dieser lebhaften Region zu erhöhen.

Die Herausforderungen vor Ort

Die örtliche Polizei in Zadar sieht sich einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber. Organisationen, die sich mit dem Tourismus befassen, kämpfen gegen Diebstähle und Auseinandersetzungen, insbesondere in den belebten Nächten vor Clubs und in den oft überfüllten Innenstadtbereichen. Die Kriminalitätsfokusse sind die Altstadt, der Flughafen, Einkaufszentren, die beliebte Clubmeile und die umliegenden Campingplätze. Angesichts dieser Situation ist die Präsenz internationaler Polizeikräfte von großem Wert.

Die Hauptaufgabe der unterstützenden Beamten besteht in der Prävention. Durch ihre Sichtbarkeit in den länderspezifischen Uniformen konnten sie Vertrauen bei den Touristen aufbauen und den Kontakt zu ihnen herstellen. „Wir haben Flyer verteilt und Aufklärung betrieben, um sicherzustellen, dass die Urlauber sich sicher fühlen“, berichtet Friedrich.

Die Einsatzkräfte patrouillierten in kleinen Gruppen, stets in Begleitung eines kroatischen Polizisten, und arbeiteten montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr. Während der restlichen Zeit standen sie zwar in Rufbereitschaft, hatten jedoch auch die Möglichkeit zur Erholung und zum Erkunden Kroatiens. Diese Mischung aus Arbeit und Entspannung erlaubte es ihnen, einige der Schönheiten des Landes zu entdecken.

Ein Highlight war die offizielle Begrüßung der ausländischen Unterstützungskräfte am 18.07. am Hafen von Sibenik. Diese Veranstaltung war nicht nur eine feierliche Angelegenheit; sie wurde auch von vielen Mitgliedern der kroatischen Regierung und der Presse begleitet und im Fernsehen übertragen. „Es war beeindruckend, Teil eines so großen Ereignisses zu sein, und ich fühlte mich, als würde ich zur internationalen Polizeigemeinschaft dazugehören“, so Friedrich.

Die young Polizeikommissarin hebt hervor, dass ihre Erfahrungen nicht nur für sie lehrreich waren, sondern auch bedeutenden positiven Einfluss auf die Wahrnehmung der Polizei durch die Touristen hatten. „Der Austausch mit den Kollegen aus anderen Ländern, insbesondere mit den chinesischen Polizisten, war extrem bereichernd“, sagt sie.

Der Austausch von Erfahrungen

Ein zentrales Thema der Gespräche zwischen Helen und ihren internationalen Kollegen war die Ausstattung der Polizei. Während die kroatische Polizei in vielen Bereichen gut aufgestellt ist, gibt es teils gravierende Unterschiede in Bezug auf die Ausstattung im Vergleich zu Deutschland. „Trotz einer größeren Waffenproblematik in Kroatien haben die Beamten hier keine Schutzwesten“, erklärt Friedrich. In diesem Kontext wird deutlich, dass internationale Unterstützung unerlässlich ist.

Die Polizeikommissarin erntete während ihres Aufenthalts viel positives Feedback von den Touristen. Ihre Präsenz und die Umsetzung präventiver Maßnahmen trugen zu einer spürbaren Erhöhung des Sicherheitsgefühls bei den Urlaubern bei. „Es war eine tolle Erfahrung und eine großartige Gelegenheit, die Arbeitsweise der kroatischen Polizei aus nächster Nähe zu erleben“, schließt sie und blickt auf die gemeinsamen Anstrengungen zurück, die sowohl für die lokale Polizei als auch für die Touristen von Vorteil waren.

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