Nach der letzten Kreistagswahl haben die Freien Wähler mit 17 Sitzen im Kreistag an Einfluss gewonnen und sich zur zweitstärksten politischen Kraft etabliert. Diese Sitze setzen sich aus 14 direkt gewonnenen Mandaten sowie drei neuen Mitgliedern zusammen, die sich aus den Freien Ortslisten den Freien Wählern angeschlossen haben. Zu diesen zählen der bekannte Ralf Messmer aus Oberteuringen, Arman Aigner aus Eriskirch und der frisch hinzugekommene Volker Frede aus Hagnau, wie die Freien Wähler in ihrem Bericht über die konstituierende Sitzung bekanntgaben.
Die erste Fraktionssitzung brachte eine Reihe von Wahlen mit sich. Hierbei wurde Bürgermeister Henrik Wengert zum Fraktionsvorsitzenden wiedergewählt, wobei die Entscheidung einstimmig ausfiel. Ebenso wurden die Stellvertreter gewählt: Bürgermeister Martin Rupp übernimmt die Kasse, während Elisabeth Kugel die Verantwortung für die Öffentlichkeitsarbeit innehat.
Erfolgreiche Frauenquote
Ein wichtiger Fortschritt für die Freien Wähler ist die erhöhte Frauenquote im Kreistag. Mit Regine Rist aus Tettnang, die über beeindruckende 14.000 Stimmen erhielt, was einen Rekord für Kreistagsmitglieder darstellt, können die Freien Wähler nicht nur in der politischen Vertretung, sondern auch in ihrer Sichtbarkeit punkten. Außerdem zählen Dagmar Hoehne, die für ihre 30-jährige Zugehörigkeit zum Kreistag geehrt wurde, und Elisabeth Kugel, die zugleich die Rolle der Kreisvorsitzenden übernimmt, zu den neuen weiblichen Gesichtern der Fraktion.
Der Fokus der Freien Wähler für die kommende Legislaturperiode liegt ganz klar auf Bildung und Infrastruktur. Die Renovierung der Kreisschulen steht auf der Agenda, ebenso wie die Weiterentwicklung der Bildungseinrichtungen. Ein weiterer Aspekt ist die Verbesserung der Mobilität in der Region. Dazu zählt nicht nur die angestrebte Südumfahrung von Markdorf, sondern auch der Ausbau des Radverkehrsnetzes und die Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn, die klare Zielsetzungen für die Fraktion darstellen.
Finanzielle Herausforderungen
Abgesehen von Bildungsthemen widmen sich die Freien Wähler auch dem Klimaschutz und der Anpassung an die sich verändernden Bedingungen. Dabei ist es ihnen wichtig, Unterstützung für die Kommunen zu bieten. Die finanzielle Situation stellt jedoch eine wesentliche Herausforderung dar, da das Haushaltsvolumen mittlerweile auf rund 470 Millionen Euro angewachsen ist. Die Freien Wähler fordern eine kritische Begleitung der finanziellen Angelegenheiten und setzen sich für eine „generationengerechte Finanzierung der anstehenden Projekte“ ein, um Prioritäten rational festzulegen und notwendige Maßnahmen zeitnah umzusetzen.
Insgesamt zeigen die Freien Wähler mit ihren aktuellen Schwerpunkten nicht nur Engagement für die Belange der Bürger, sondern auch eine klare Vision für die Zukunft der Region. Ihre Ansätze zur Bildung, Mobilität und Klimaschutz könnten entscheidend dafür sein, wie die Politik in den kommenden Jahren gestaltet wird.