In Zeiten geopolitischer Spannungen und unvorhersehbarer Ereignisse kann selbst ein geplantes Treffen zwischen hochrangigen Politikern kurzfristig ins Wasser fallen. Dies musste auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock erfahren, als ihr Besuch in Budapest durch eine plötzliche Terminänderung des ungarischen Außenministers Peter Szijjarto abgesagt wurde. Die Begründung seitens der ungarischen Gastgeber war eine „unvorhergesehene Änderung im Terminkalender“, die es unmöglich machte, das Treffen wie geplant am Montag stattfinden zu lassen.
Die Entscheidung sorgte für Verwirrung und Spekulationen, da Szijjarto erst kürzlich an der Seite des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban an einer umstrittenen Reise nach Moskau teilnahm, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen. Diese Verbindung zu Russland und Orbans als „Friedensmission“ inszenierte Treffen stehen im starken Kontrast zu den demokratischen Werten, die von westlichen Regierungen vertreten werden.
Die Absage des Treffens kam für Berlin unerwartet und die Möglichkeit für ein wichtiges persönliches Gespräch zwischen den beiden Außenministern wurde somit vertagt. Gerade angesichts der unkoordinierten Reise Orbans nach Moskau wäre eine direkte Kommunikation von großer Bedeutung gewesen.
Die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Ungarn bleiben somit weiterhin angespannt, während Ungarn kürzlich den Ratsvorsitz in der EU übernommen hat. Die plötzliche Terminänderung wirft dabei Fragen auf und zeigt die Komplexität und Unvorhersehbarkeit internationaler Beziehungen und diplomatischer Bemühungen in unserer zunehmend unsicheren Welt. – NAG