Der Komiker und Fernsehmoderator Luke Mockridge hat mit seinen jüngsten Äußerungen über die Paralympics eine Welle der Entrüstung ausgelöst. In einem kontroversen Podcast beschimpfte er Athletinnen und Athleten der paralympischen Spiele, die in Paris stattfinden, und sorgte damit für einen Sturm der empörten Reaktionen. Der 35-Jährige äußerte sich durchaus geschmacklos über Menschen mit Behinderungen und verkündete, dass es für ihn anscheinend lustig sei, über deren sportliche Leistungen zu spotten.
Mockridge sprach in dem Podcast «Die Deutschen» von Wettbewerben, in denen Menschen ohne Beine und Arme in ein Schwimmbecken geworfen werden, um herauszufinden, wer letzte wird. «Wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen», sagte er unter anderem. Diese Äußerungen zogen nicht nur die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich, sondern führten auch zu scharfer Kritik von Athleten und Verbänden.
Kritik von Athleten und Verbänden
Die Reaktionen ließen nicht auf sich warten. Kristina Vogel, eine zweimalige Olympiasiegerin im Bahnradsport, zeigte sich empört über Mockridges Bemerkungen und bezeichnete sie als «unfassbar». Vogel, die aufgrund eines Trainingsunfalls querschnittsgelähmt ist, nutzte die sozialen Medien, um ihrer Abscheu Ausdruck zu verleihen. Sie stellte in Frage, wie solche menschenverachtenden Äußerungen immer noch in der heutigen Gesellschaft Gehör finden können.
Auch der Kugelstoß-Weltmeister und Paralympics-Silbermedaillengewinner Niko Kappel meldete sich zu Wort. Er kritisierte Mockridge scharf und sagte: «Menschenverachtung, Ignoranz und Geschmacklosigkeit sind keine paralympischen Sportarten.» Kappel ist enttäuscht darüber, dass der Komiker keine Rücksicht auf die Leistungen und die Hingabe der Para-Athleten nimmt und plädiert dafür, die Paralympics selbst zu erleben, um deren wahre Stärke zu erkennen.
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) distanzierte sich ebenfalls von den Aussagen des Komikers und schwieg zu dem Vorfall. In einem Statement luden sie stattdessen dazu ein, Para-Sport live zu erleben, um die beeindruckenden Leistungen zu würdigen, die Menschen mit Behinderungen erbringen können. Sie wollten dem Podcast keine größere Aufmerksamkeit schenken und schlossen sich der Meinung an, dass es nicht wert sei, sich weiter mit Mockridges Aussagen auseinanderzusetzen.
Alte Skandale und public Relations
Mockridge ist bereits in der Vergangenheit mit seinen Auftritten und Witzen auf die Probe gestellt worden. Ein früherer Auftritt im «ZDF-Fernsehgarten» sorgte ebenfalls für Unmut, als die Witze des Komikers sowohl beim Publikum als auch beim Sender auf wenig Verständnis stießen. In der aktuellen Situation bleibt abzuwarten, wie sich Mockridge nach den negativen Reaktionen und der öffentlichen Kritik verhalten wird, da er nach seiner Auszeit im August 2021 als Moderator zurückkehren will.
Die Diskussion um Mockricks Äußerungen wirft Fragen zur Verantwortung von Entertainern auf, insbesondere inmitten eines kulturellen Wandels, wo Sensibilität für Themen rund um Behinderungen zugenommen hat. Die Empörung über solche Aussagen zeigt deutlich, dass die Gesellschaft zusammensteht, um diskriminierendes Verhalten und Worte zu verurteilen, die die Würde von Menschen mit Behinderungen in Frage stellen.