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Energieeffizienz beim Wohnungskauf: Preistrends im Blick

Beim Wohnungskauf spielt Energieeffizienz zunehmend eine entscheidende Rolle, insbesondere in den Regionen Ost- und Süddeutschlands, da Immobilienkäufer*innen, die hochwertige Energieeffizienzklassen berücksichtigen, von deutlich niedrigeren Nebenkosten und einem potenziell höheren Marktwert profitieren können, während dies im Rahmen der EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden bis März 2024 an Bedeutung gewinnt.

Bonn.

Die Relevanz von Energieeffizienz im Immobilienmarkt

Die Energieeffizienz nimmt rechtlich und wirtschaftlich betrachtet eine zentrale Stellung im deutschen Immobilienmarkt ein. Mit der Verabschiedung der EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden im März 2024 und ihrer Umsetzung durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) wird deutlich, dass Käufer*innen nicht nur auf die Standortlage, sondern auch auf den Energieverbrauch einer Immobilie achten müssen. Diese Aufwertung der Energieeffizienz hat bedeutende Auswirkungen für zukünftige Wohnungseigentümer*innen.

Unterschiedliche regionale Angebote

Eine Untersuchung des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) im Rahmen des Postbank Wohnatlas 2024 zeigt, dass die Verteilung von Wohnungen mit hoher Energieeffizienz in Deutschland stark variiert. Während in vielen Regionen, insbesondere im Osten und Süden, ein beträchtlicher Teil der angebotenen Eigentumswohnungen gute Energieeffizienzklassen (D und besser) aufweist, sind in anderen Regionen, wie etwa dem Vogelsbergkreis in Hessen, nur 9,4 Prozent der Angebote energieeffizient.

Kosten und Preisaufschläge

Der Preisaufschlag für eine energieeffiziente Wohnung kann in den großen Städten Deutschlands erheblich sein. In München zahlen Käufer*innen beispielsweise durchschnittlich 1.727 Euro mehr pro Quadratmeter für Wohnungen mit guten Energieeffizienzklassen A+, A, B, C oder D. Im Vergleich dazu ist der Preisaufschlag in Stuttgart deutlich geringer und führt zu einem anderen Kaufverhalten. Dies offenbart ein breites Spektrum an Möglichkeiten und Herausforderungen für Käufer*innen, die sich für effiziente Immobilien interessieren.

Starke Preisdifferenzen in den Metropolen

Innerhalb der sogenannten Big 7, zu denen Städte wie Frankfurt und Hamburg gehören, zeigt sich, dass Käufer*innen stets bereit sind, mehr für energieeffiziente Eigentumswohnungen zu zahlen. In Frankfurt am Main beträgt der Aufpreis im Durchschnitt 1.577 Euro pro Quadratmeter, was den Markt für nachhaltige Wohnungen ankurbeln könnte. Solche Preisdifferenzen sind ein Zeichen dafür, dass die Nachfrage nach energieeffizienten Immobilien ansteigt, was auch zu einer Veränderung der Käuferprofile führt.

Potenzial für zukünftige Energiekosten

Energieeffiziente Wohnungen bieten nicht nur Vorteile beim Kaufpreis, sondern können auch zu langfristigen Ersparnissen bei den Betriebskosten führen. In der Energieeffizienzklasse B sind die Energiekosten pro Quadratmeter etwa halb so hoch wie in schlechteren Kategorien wie E oder darunter. Dies macht eine Investition in energieeffiziente Immobilien nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch finanziell attraktiv, insbesondere in Anbetracht der steigenden Energiekosten.

Fazit

Angesichts der bevorstehenden gesetzlichen Anforderungen und der wachsenden Sensibilität für das Thema Energieverbrauch ist erkennbar, dass die Energieeffizienz beim Kauf von Eigentumswohnungen eine entscheidende Rolle spielt. Leicht verständliche Informationen über die verschiedenen Energieeffizienzklassen helfen Käufern und Investoren, informierte Entscheidungen zu treffen. Der Markt für Immobilien mit hohem energetischen Standard wird mit Sicherheit wachsen, da Käufer*innen sowohl auf ökologische Nachhaltigkeit als auch auf ökonomische Vernunft setzen.

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