Bonn

Erfolgreiche Paralympics-Teilnahme: Silber für Floors und Scholz in Paris

Johannes Floors und Tanja Scholz sicherten beim Paralympics-Tag in Paris mit ihren Silbermedaillen über 400 Meter und 50 Meter Freistil den krönenden Abschluss für die deutsche Delegation, trotz der verpassten Titelverteidigung und knappen Medaillenniederlagen.

In Paris hat der letzte Wettkampftag der Paralympics eine Mischung aus Enttäuschungen und erfreulichen Momenten für die deutsche Delegation mit sich gebracht. Johannes Floors, ein 29-jähriger Prothesenläufer, verpasste in einem spannenden Rennen über 400 Meter die Titelverteidigung und musste sich mit Silber begnügen. Er überquerte die Ziellinie in 46,90 Sekunden, eine Saisonbestleistung, und war trotz des verpassten Goldes zufrieden mit seiner Leistung.

Floors, dessen Qualitäten im Sprint bereits in der Vergangenheit bewiesen wurden, hat sich aufgrund anhaltender Schmerzen die Unterschenkel amputieren lassen. Auf der Zielgeraden unterlag er dem Amerikaner Hunter Woodhall, der den Goldplatz sicherte. Die Bedeutung dieses Moments wurde noch verstärkt, als Sprint-Kollegin Irmgard Bensusan ihm direkt nach dem Rennen Trost spendete. Sie selbst hat sich als Athletin, die in derselben Disziplin kämpft, eine wichtige Unterstützung erwiesen.

Ein Silberplatz für Scholz

Die 40-jährige Tanja Scholz sorgte ebenfalls für eine positive Nachricht, indem sie über 50 Meter Freistil eine Silbermedaille erkämpfte. Scholz, die bereits Gold über 150 Meter Lagen gewonnen hatte, kam in einer Zeit von 40,75 Sekunden ins Ziel. Interessanterweise hätte sie die Medaille nicht erhalten, wenn die brasilianische Schwimmerin Lidia Vieira da Cruz nicht disqualifiziert worden wäre. Die US-Amerikanerin Leanne Smith stellte zudem einen neuen Weltrekord auf, was den Wettkampf zusätzlich aufwertete.

Die Paralympics haben in vielseitiger Weise die Talente und den unermüdlichen Geist der Athleten demonstriert. So war auch der Judoka Lennart Sass erfolgreich, obwohl er im Halbfinale disqualifiziert wurde, erkämpfte er sich dennoch eine Medaille in seiner Klasse bis 73 Kilogramm. Sass‘ disqualifizierende Aktion bestand darin, dass er sich mit dem Kopf abgestützt hatte—ein klarer Regelverstoß, der im Judo Konsequenzen hat.

Weitere Erfolge und Rückschläge

Die Tischtennisspielerin Juliane Wolf, die im Halbfinale gegen die Norwegerin Aida Husic Dahlen unterlag, hat es dennoch geschafft, eine Bronzemedaille zu sichern. Sie war zwar enttäuscht über ihr Ausscheiden im Einzelwettbewerb, freute sich jedoch über die Silbermedaille, die sie vorher im Doppel mit Stephanie Grebe gewonnen hatte. Ihre Worte spiegelten den Kampfgeist wider, den viele Athleten während der Paralympics zeigten: „Ich hätte mir mehr vorgenommen, als ich am Ende gezeigt habe.“

In den Dressurreiten erzielten die deutschen Athletinnen hervorragende Leistungen. Anna-Lena Niehues, Regine Mispelkamp und Heidemarie Dresing zeigten, dass sich harte Arbeit auszahlt und sicherten sich den dritten Platz für ihr Team. Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer lobte die Leistung und betonte, dass man in dieser Konkurrenz keine Fehler erlauben dürfe, gleichzeitig gab es Hoffnung auf noch bessere Ergebnisse in Zukunft.

Leider verpassten die deutschen Sitzvolleyballer die Chance auf eine Medaille, als sie in einem knappen Spiel gegen Ägypten verloren. Nationalspieler Francis Tonleu fasste die Enttäuschung zusammen: „Wenn man so kurz vor einer Medaille steht und verliert, ist das so, so bitter.“ Es wäre die erste Medaille für Deutschland in dieser Sportart seit 2012 gewesen.

Fahnenträgerin Edina Müller hatte im Kanu über 200 Meter keinen guten Start. Obwohl sie in ihrem Vorlauf den zweiten Platz belegte, reichte dies nicht aus, um sich direkt für das Finale zu qualifizieren. Stattdessen muss sie sich im Halbfinale beweisen, was weiteren Druck auf sie ausübt.

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