Im Rahmen eines Blitzturniers, das erstmals vom Fußball-Verband Mittelrhein organisiert wurde, konnte der 1. FC Köln nicht nur den Wanderpokal mit nach Hause nehmen, sondern erhielt auch wichtige Einblicke in den aktuellen Leistungsstand seiner Talente und Reservespieler. Trainer Gerhard Struber äußerte sich nach dem Turnier, das am Donnerstagabend im Sportpark Nord in Bonn stattfand, und betonte, dass viel Arbeit vor der Mannschaft liege.
Die Geißböcke triumphierten in den Begegnungen gegen Fortuna Köln (2:0) und Viktoria Köln (1:0), doch das Spielniveau überzeugte nicht vollständig, insbesondere in Abwesenheit der Stammspieler. „Wir sehen, dass wir mit einigen Jungs schon noch viel zu tun haben“, bemerkte Struber und deutete damit an, dass die Erwartungen an die zweite Reihe hoch sind.
Herausforderungen der Reserve
Zwar waren einige Spieler wie Philipp Pentke und Marvin Schwäbe auffällig stark in der Defensive, und Luca Waldschmidt konnte in beiden Spielen treffen, doch insgesamt konnten die Reservisten und Talente nicht für sich sprechen. „In vielerlei Hinsicht haben wir uns nicht leichtgetan“, erläuterte Struber und fügte hinzu, dass das Team zu offen agierte und zu viele Chancen zuließ. Dies war besonders bemerkbar in der Abwehr, wo die junge Defensive mit Meiko Wäschenbach, Arda Süne, Georg Strauch und anderen auf die Probe gestellt wurde. „Das darf uns so nicht passieren“, mahnte der Trainer zu besserem Defensivverhalten.
Christian Keller, der Sportchef des 1. FC Köln, wahrte ebenfalls einen kritischen Blick auf die Darbietung der Mannschaft: „Ein paar Abläufe waren sehr stockend. Es ist viel zu tun.“ Diese Worte verdeutlichen den Handlungsbedarf, der notwendig ist, um die Leistungsschwankungen zu minimieren. Keller betonte, dass gerade die junge Generation von Spielern, darunter Talente wie Julian Pauli und Damion Downs, noch in eine Entwicklungsphase steckt und Zeit braucht.
Der Fokus auf Spielpraxis wird für die kommenden Wochen entscheidend sein, um die Spieler fit für kommende Herausforderungen zu machen. „Spielpraxis ist unabdingbar, deswegen war das Turnier wichtig“, erklärte Keller und bekräftigte, dass es für Spieler, die im Ligabetrieb weniger zum Einsatz kamen, von großer Bedeutung sei, sich in Testspielen zu beweisen. Diese Einsichten scheinen für Trainer Struber eine klare Botschaft an die Spieler zu senden: Wer in die erste Elf will, muss sich im Training und in solchen Testspielen beweisen.
Die Erkenntnisse aus Bonn, vor allem über die Defensivproblematik und die Entwicklung der jungen Spieler, werden Struber und sein Team in den Vorbereitungen auf die nächste Partie in der 2. Bundesliga gegen Magdeburg helfen. Der Trainer wird jedoch voraussichtlich keine radikalen Veränderungen in der Startelf vornehmen, sondern die Spieler weiterhin dazu anregen, noch mehr von sich zu zeigen, um den Anforderungen gerecht zu werden.