Bonn

Frankfurt unter Hitze-Druck: Zu viel Beton und zu wenig Grün

Frankfurt erhält im "Hitze-Check" der Deutschen Umwelthilfe am 30. Juli 2024 eine "Rote Karte" wegen extremer Flächenversiegelung und unzureichender Begrünung, was die Stadt besonders anfällig für die Folgen der Klimakrise macht und dringende Maßnahmen erfordert.

Die voranschreitende Urbanisierung der Städte hat unübersehbare Folgen für das Klima, was sich besonders in Frankfurt zeigt. Eine jüngst veröffentlichte Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bringt die besorgniserregende Realität ans Licht: Zu viel versiegelte Fläche und zu wenig Grün machen die Eigentümer städtischer Flächen anfällig für die Herausforderungen der Klimakrise.

Hitze-Check zeigt alarmierende Versiegelung von Flächen

Ein zentraler Punkt der Untersuchung ist der hohe Anteil versiegelter Flächen in Frankfurt. Ganze 51,32 Prozent sind nicht mehr durchlässig für Wasser, was zu einer Verschärfung der Temperaturen in der Stadt führt. Im Vergleich dazu erreicht der Spitzenreiter Detmold in Nordrhein-Westfalen nur 35,51 Prozent Versiegelung bei einem höheren Grünvolumen.

Klimaanpassung durch mehr Grünflächen gefordert

Die DUH hebt hervor, dass ein gutes Gleichgewicht zwischen Siedlungsflächen und Grünflächen entscheidend ist, um die Temperaturen in der Stadt zu regulieren. Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, betont, dass nicht nur die Menge an Grün entscheidend sei, sondern auch dessen Qualität, beispielsweise durch alte Bäume oder Wiesen. In Frankfurt beträgt das Grünvolumen gerade mal 2,62 Kubikmeter pro Quadratmeter, was in Anbetracht der großen Flächenversiegelung inakzeptabel ist.

Die Auswirkungen der aktuellen Hitzewelle

Die momentane Hitzewelle macht die Situation noch drängender. Mit Temperaturen über 30 Grad müssen die Einwohner in Frankfurt sich mit den Folgen der Urbanisierung auseinandersetzen und leiden ohne ausreichende Möglichkeiten zur Abkühlung. Während die Bundesregierung bis 2030 plant, die Flächenversiegelung auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, kritisiert die DUH diesen Zeitrahmen als unzureichend und fordert sofortige Maßnahmen.

Politische Diskussionen über nachhaltige Lösungen

Im Rahmen der Hitzeschutzstrategie der Bundesbauministerin Klara Geywitz wurden Vorschläge vorgestellt, die darauf abzielen, mehr Parks, Straßenbäume und grüne Dächer zu schaffen. Diese Maßnahmen könnten helfen, die Effekte der Hitzewelle abzumildern und langfristig ein besseres Stadtklima zu schaffen.

Der Weg zu einer lebenswerten Stadt

Das Problem der Flächenversiegelung in Frankfurt ist keineswegs isoliert; viele Städte in Deutschland stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Die dringend erforderliche Umkehr in der Stadtentwicklung könnte nicht nur Frankfurt, sondern auch anderen betroffenen Städten zu mehr Lebensqualität und einem besseren Klima verhelfen. Der Diskurs über die Notwendigkeit, nachhaltige städtische Flächen zu schaffen, hat an Dringlichkeit gewonnen und erfordert jetzt Handlung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aktuelle Situation von großer Bedeutung ist. Auf den ersten Blick mag es sich um eine simple Zahlenanalyse handeln, doch die Auswirkungen auf das Leben in den Städten sind tiefgreifend und erfordern sofortige Aufmerksamkeit seitens der Politik und der Bevölkerung.

NAG

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