In der heutigen Arbeitswelt sind Konflikte nahezu unvermeidlich, ob durch unterschiedliche Meinungen, Arbeitsbelastungen oder andere Herausforderungen. Besonders scheuen viele Berufstätige davor zurück, Konflikte offen anzugehen. Laut Corinna Egerer, einer erfahrenen Moderatorin und Trainerin, ist es jedoch entscheidend, produktiv mit solchen Spannungen umzugehen. Sie bietet einige wirksame Strategien an, um unliebsame Streitigkeiten am Arbeitsplatz konstruktiv zu klären.
Wichtig ist zu verstehen, dass unbehandelte Konflikte sich negativ auf die Stimmung und Produktivität im Team auswirken können. Egerer betont, dass eine proaktive Haltung der Schlüssel ist. Dabei beginnt alles mit einer gründlichen Vorbereitung.
Die Bedeutung der Vorbereitung
Ein wesentlicher Schritt zur Konfliktbewältigung besteht darin, sich im Vorfeld ausreichend Gedanken über die unterschiedlichen Perspektiven der Beteiligten zu machen. Egerer empfiehlt, auch extreme Standpunkte in Betracht zu ziehen. „Was könnte die andere Person denken oder fühlen?“, fragt sie. Wenn man diese Überlegungen anstellt, ist man besser gerüstet, um im Gespräch auf verschiedene Richtungen einzugehen.
Sobald man sich in der Lage sieht, das Gespräch zu beginnen, ist der nächste Schritt, Verantwortung zu übernehmen. Es ist wichtig, dass mindestens eine Person aktiv die Initiative ergreift, um das Thema anzusprechen. Diese Person kann ein direkt Betroffener sein oder jemand aus dem nahen Umfeld, wie eine Kollegin oder ein Vorgesetzter.
Den richtigen Kommunikationsstil wählen
Wie wir miteinander reden, spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. „Der Ton macht die Musik“, betont Egerer. Es ist wichtig, eine freundliche und ruhige Kommunikationsweise anzuwenden. Vorwürfe und emotional aufgeladene Äußerungen können die Situation nur verschärfen. Um die Gemüter zu beruhigen, empfiehlt es sich, die Gesprächspartner zunächst getrennt zu Wort kommen zu lassen, bevor man sie zusammenführt.
Ein klarer und respektvoller Austausch der Argumente ist unerlässlich. Beide Seiten sollten die Möglichkeit haben, ihre Meinungen ausführlich darzulegen, um ein gegenseitiges Verständnis zu fördern.
Abgesehen von der offenen Kommunikation müssen auch einige Schlussfolgerungen gezogen werden. Am Ende eines erfolgreichen Gesprächs ist es entscheidend, ein gemeinsames Ergebnis zu erarbeiten, um zu vermeiden, dass der Konflikt erneut aufbricht. Ein solches Ergebnis gibt allen Beteiligten das Gefühl, gehört und ernst genommen zu werden. Zudem sollten alle Stimmen in die Entscheidungsfindung einfließen, was besonders wichtig ist, wenn jemand sich auf eine neue Situation am Arbeitsplatz einstellen muss.