Bonn

Sechs Geiseln im Gazastreifen ermordet: Trauer und Entsetzen in Israel

Die israelische Armee hat am frühen Morgen die Leichen von sechs Geiseln, die beim Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober 2022 entführt wurden, im Gazastreifen geborgen, was auf das brutale Vorgehen der Militanten hinweist und die ohnehin angespannten Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe und Geiselbefreiung erschwert.

Die israelische Armee hat am frühen Morgen die Leichen von sechs Geiseln aus dem Gazastreifen geborgen. Dies wurde über den offiziellen Telegram-Kanal des Militärs bekannt gegeben. Die Identität der Leichen wurde nach intensiven Prüfungen festgestellt. Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, äußerte sich betroffen und teilte auf der Plattform X mit, dass die Nachricht von den gefallenen Geiseln viele in Trauer stürze. „Wir alle wachen auf mit der schrecklichen Nachricht, dass sechs weitere tote Geiseln gefunden wurden, die von der Hamas getötet wurden“, schrieb Seibert.

Die Leichen wurden in einem unterirdischen Tunnel im Bereich Rafah im Süden des Gaza-Streifens gefunden. Laut der Armee handelt es sich um sechs Menschen, die am 7. Oktober letzten Jahres während eines terroristischen Übergriffs der Hamas als Geiseln genommen wurden. Der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, erklärte, dass die Geiseln offenbar kurz vor dem Auffinden brutal ermordet wurden.

Details zu den Opfern

Bei den Toten handelt es sich um vier Männer und zwei Frauen: Hersh Goldberg-Polin (23 Jahre), Alexander Lobanov (32), Almog Sarusi (27), Ori Danino (25) sowie Carmel Gat (40) und Eden Jeruschalmi (24). Fünf der sechs Opfer wurden vom Nova-Musikfestival entführt, das nahe der Grenze zum Gazastreifen stattfand. An diesem tragischen Tag entführten die Terroristen der Hamas und anderer Gruppen über 250 Menschen aus Israel in das abgeriegelte Gebiet. Während einer einwöchigen Waffenruhe im November letzten Jahres konnten zwar 105 Geiseln durch die Hamas freigelassen werden, viele andere blieben jedoch in der Gewalt ihrer Entführer. Die genaue Anzahl der noch vermissten Geiseln und deren Gesundheitszustand sind ungewiss.

Die Situation im Gazastreifen bleibt angespannt. Die israelische Armee steht sowohl wegen ihrer militärischen Aktionen als auch wegen des Krieges in der Region international in der Kritik. Die Bemühungen, die verbleibenden Geiseln zu befreien, haben zu einem komplexen diplomatischen Austausch geführt. Während einer Waffenruhe im November wurden insgesamt 240 palästinensische Häftlinge gegen die freigelassenen Geiseln ausgetauscht. Diese Verhandlungen bleiben jedoch umstritten und nicht ohne Blutvergießen.

Verhandlungen um eine Waffenruhe

In Kairo stecken die Verhandlungen über eine mögliche neue Waffenruhe und die Freilassung weiterer Geiseln fest. Unter Vermittlung von USA, Ägypten und Katar finden Gespräche statt. Die Fronten sind verhärtet, da sowohl Israel als auch die Hamas direkte Verhandlungen ablehnen. Ein zentraler Streitpunkt ist der Verbleib der israelischen Truppen im Philadelphi-Korridor, der an der Grenze zu Ägypten verläuft. Das israelische Sicherheitskabinett hat beschlossen, die Kontrolle über diesen strategisch wichtigen Bereich aufrechtzuerhalten.

Die Entdeckungen der Leichen und die fortwährenden Verhandlungen um eine Waffenruhe verdeutlichen die tragischen Umstände, in denen viele Menschen leben müssen, die durch diesen Konflikt betroffen sind. Während die israelische Armee weiterhin nach Lösungen sucht, bleibt die Unsicherheit über die Zukunft der Geiseln tragisch und besorgniserregend hoch.

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