BottropNordrhein-Westfalen

Bürgewald: Merzenich sichert Zukunft des ehemaligen Morschenichs

Im Frühjahr 2023 wurde entschieden, das vormals geplante Abrissdorf Bürgewald am Braunkohletagebau Hambach zu erhalten, nachdem die Gemeinde Merzenich für 36,8 Millionen Euro, finanziert durch den Bund und NRW, den Ort kaufte, um die 140 Häuser zu sanieren und eine Neugestaltung des Grundstücks zu ermöglichen.

Im Herzen von Nordrhein-Westfalen hat sich ein bemerkenswerter Schritt vollzogen, der den Erhalt eines historischen Dorfes betrifft. Bürgewald, das einst als Morschenich bekannt war, steht im Fokus einer bedeutenden Transaktion, die von der Gemeinde Merzenich initiiert wurde. Dies geschah im Rahmen des Investitionsgesetzes für Kohleregionen, das es ermöglicht, solche aktionen zur nachhaltigen Entwicklung voranzutreiben.

Die Gemeinde Merzenich erwarb das Straßendorf, welches etwa 140 Häuser beinhaltete, für eine Summe von 36,8 Millionen Euro. Diese Finanzierung wird teilweise durch den Bund sowie das Land Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellt, während die Gemeinde selbst einen Eigenanteil von circa 920.000 Euro beisteuert. Verkäufer dieser Liegenschaft ist der Energiekonzern RWE, der in der Vergangenheit für seine Rolle im Braunkohletagebau bekannt war.

Wende im Braunkohleabbau

Die Entscheidung, Bürgewald nicht abzubaggern und zu erhalten, kommt inmitten des beschleunigten Ausstiegs Deutschlands aus der Braunkohleverstromung. Dieser Schritt zeigt den Wandel im Umgang mit erneuerbaren Energien und den sozialen Aspekten des Kohleabbaus. Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass der aus der Region stammende Name „Morschenich“ trotz der vorangegangenen Umsiedlungen nun doch erhalten bleibt. Die ehemaligen Bewohner hatten bereits den Umzug in den neuen Ort Morschenich hinter sich gebracht, doch die neu gewonnenen Erkenntnisse führten zu einem Umdenken.

Die für die Sanierung und Entwicklung des Langzeitstandorts zur Verfügung stehenden 90 Millionen Euro bieten enormes Potenzial für die Zukunft des Gebiets. Die Pläne sehen vor, das Grundstück in etwa eineinhalb Jahren für eine auf nachhaltige Weise geplante Bebauung freizugeben. Dabei wird hauptsächlich das Erbbaurecht angewendet, was bedeutet, dass die Gemeinde Merzenich weiterhin Eigentümer des Grund und Bodens bleibt und im Rahmen der Bebauung Einnahmen erzielt.

Diese Wende in der Politik des Braunkohletagebaus und die Rücksichtnahme auf historische Orte wie Bürgewald sind ein Zeichen für einen verantwortungsvolleren Umgang mit dem Erbe der Kohleindustrie. Es ist ein Beispiel dafür, wie Gemeinden durch kreative Lösungen und gesetzliche Rahmenbedingungen die Weichen für eine neue, nachhaltige Zukunft stellen können.

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