Emschergenossenschaft / Lippeverband
Das Emscher-Gebiet steht im Zeichen der Fotografie. Am 19. August, dem Welt-Foto-Tag, wird die Emschergenossenschaft, die in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen feiert, ihr beeindruckendes Fotoarchiv präsentieren. Mit über 200.000 Bildern, darunter 40.000 Aufnahmen auf historischen Glasplatten, ist das Archiv eines der größten seiner Art in der Region.
Ein Fotografisches Erbe bewahren
Die Emschergenossenschaft hat seit ihrer Gründung im Jahr 1899 alle ihre Projekte fotografisch dokumentiert. Diese wertvolle Sammlung bildet nicht nur einen wichtigen Teil der Wasserwirtschaftsgeschichte, sondern zeugt auch von der kulturellen Bedeutung der Fotografie als Dokumentation einer sich wandelnden Region. Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, hebt hervor, dass die Fotografien nicht nur technische Entwicklungen, sondern auch die hohen gestalterischen Leistungen von Fotografen dokumentieren.
Die Herausforderungen der Industrialisierung
Besondere Aufmerksamkeit gilt den frühen Arbeiten aus dem frühen 20. Jahrhundert, als der Bergbau und die Industrialisierung das Ruhrgebiet vor große Herausforderungen stellten. Die Frage nach der Entsorgung des Abwassers wurde immer drängender. Anfangs floss das Abwasser in das Emscher-Flusssystem, was zu erheblichen Problemen führte, darunter Überschwemmungen und Krankheitsausbrüche. Dies machte die Gründung der Emschergenossenschaft im Jahr 1899 als ersten Wasserwirtschaftsverband Deutschlands notwendig, um diesen Missständen entgegenzuwirken.
Dokumentation der Transformation
Dank der kontinuierlichen Dokumentation können zukünftige Generationen die bedeutenden Veränderungen in der Region nachvollziehen. Mit dem abgeschlossenen Emscher-Umbau, der von 1992 bis 2021 stattfand, hat die Emschergenossenschaft ein System geschaffen, das nicht nur Abwasser effizient behandelt, sondern auch die Lebensqualität an den Gewässern nachhaltig verbessert. Dr. Frank Obenaus, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft, betont, dass diese Transformation von „Grau zu Blau“ in den Fotografien festgehalten wird.
Zukunftsorientierte Projekte
Die Emschergenossenschaft bleibt auch nach dem Abschluss des Emscher-Umbaus aktiv: Die Pflege von Gewässern, Hochwasserschutzmaßnahmen und die Verbesserung der Abwassereinigung sind fortlaufende Aufgaben. Zudem werden ehemalige Betriebswege in Rad- und Wanderwege umgewandelt und es werden soziale Projekte wie die Aufforstung von Uferflächen initiiert. Diese Entwicklungen bringen vielfältige Mehrwerte für Menschen und Natur.
Ein Blick in die Vergangenheit
Der Welt-Foto-Tag hat auch seine Wurzeln in der Geschichte der Fotografie, die am 19. August 1839 mit der Einführung der Daguerreotypie begann. Um diesen Tag gebührend zu würdigen, zeigt die Emschergenossenschaft anlässlich ihres Jubiläums, wie wichtig die fotografische Dokumentation für die Gesellschaft ist und welchen Einfluss sie auf die Wahrnehmung der regionalen Entwicklungen hat.
Der Fotografie gewidmet
Besucher des Archivs können nicht nur die beeindruckende Sammlung historischer Fotografien erkunden, sondern auch die Geschichten hinter den Bildern entdecken. Diese Sammlung ist ein lebendiges Zeugnis einer Region im Wandel und verdeutlicht die Verantwortung der Emschergenossenschaft, sowohl Geschichte als auch Zukunft in Bildern festzuhalten.