Brandenburg

Berentzen trennt sich von Grüneberg: 70 Arbeitsplätze in Aussicht

Der Getränkehersteller Berentzen plant die Trennung von seinem Standort in Grüneberg, Brandenburg, im Jahr 2024, um einen Käufer zu gewinnen, der die rund 70 Beschäftigten übernehmen und die Produktion fortsetzen will, nachdem der Standort durch Kostensteigerungen infolge des Ukraine-Kriegs stark belastet wurde.

Haselünne/Grüneberg. Der Spirituosen- und Getränkehersteller Berentzen steht vor einem signifikanten Wandel, da das Unternehmen verkündet hat, sich von seinem Standort in Grüneberg zu trennen. Der vorgesehene Käufer hat angekündigt, die dort angestellten rund 70 Mitarbeitenden zu übernehmen.

Veräußern eines Standorts und dessen Bedeutung

Die Entscheidung von Berentzen, den Standort Grüneberg zu verkaufen, ist zum Teil durch gestiegene Kosten bedingt, die während des Ukraine-Konflikts auftraten. Vorstandschef Oliver Schwegmann betont, dass dieser Standort seitdem eine Belastung für die gesamte Unternehmensgruppe ist. Der Umstieg auf einen neuen Betreiber könnte nicht nur das wirtschaftliche Ergebnis von Berentzen kurzfristig negativ beeinflussen, sondern langfristig auch Vorteile bringen.

Finanzielle Auswirkungen des Verkaufs

Der Verkauf des Standorts wird im nächsten Geschäftsjahr voraussichtlich einen Sondereffekt von etwa 4,9 Millionen Euro verursachen, was sich negativ auf das Jahresergebnis auswirken wird. Dennoch erwartet Berentzen, dass sich die Stabilität und Rentabilität des Konzerns durch diese Entscheidung mittelfristig verbessert. Ein zukünftiges positiveres Ergebnis von bis zu einer Million Euro pro Jahr scheint denkbar, sofern die Betriebsübernahme erfolgreich verläuft und die Marke Mio Mio weiterhin produziert wird.

Aktuelle Unternehmenszahlen und Entwicklungen

In den vorläufigen Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2023 verzeichnete die Berentzen-Gruppe einen Umsatz von 88,1 Millionen Euro, was einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Das Unternehmen berichtet jedoch über eine gesteigerte Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern von 5,1 Millionen Euro, was eine wesentliche Verbesserung von rund 55 Prozent bedeutet. Diese Verbesserung wird auf durchgeführte Preiserhöhungen und die Einführung neuer Produkte zurückgeführt, die als Reaktion auf die gestiegenen Kosten implementiert wurden.

Die Perspektive für Mitarbeitende und die Region

Eine positive Nachricht für die Belegschaft ist, dass der potenzielle Käufer plant, die 70 Beschäftigten am Lager in Grüneberg zu übernehmen. Dies könnte für die Angestellten nicht nur Arbeitsplatzsicherheit bieten, sondern auch eine neue Stabilität in der lokalen Wirtschaft schaffen. Gleichzeitig zeigt dieser Schritt, wie Unternehmen in Krisenzeiten Anpassungen vornehmen müssen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Zusammenfassend steht Berentzen an einem Wendepunkt, der sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringt. Während der Verkauf des Standortes in Grüneberg eine unmittelbare finanzielle Belastung verursachen könnte, könnte die Übernahme durch einen neuen Betreiber langfristig zur Stärkung der Unternehmensgruppe beitragen und gleichzeitig positive Effekte für die angestellten Mitarbeiter und die lokale Community nach sich ziehen.

© dpa-infocom, dpa:240801-930-191396/1

NAG

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