Die Berentzen-Gruppe, ein bekannter Hersteller von Spirituosen und Getränken, plant die Schließung ihres Standorts in Grüneberg, Brandenburg. Dies markiert einen bedeutenden Wandel in der Unternehmensstrategie, und wirft Fragen zu den langfristigen Auswirkungen auf die Mitarbeiter und die Region auf.
Verhandlungen mit potenziellen Käufern
Das Unternehmen ist derzeit in Gesprächen mit einem Interessenten, der beabsichtigt, den Betrieb in Grüneberg fortzuführen und die rund 70 Angestellten zu übernehmen. Ein Sprecher der Berentzen-Gruppe hat bestätigt, dass auch die Markenrechte der Berentzen-Getränkemarke Mio Mio zum neuen Käufer übergehen sollen. Dies könnte für die Arbeiter in Grüneberg eine positive Nachricht bedeuten, da es die Möglichkeit eines nahtlosen Übergangs der Arbeitsplätze bietet.
Wirtschaftliche Effekte und Unternehmenszahlen
Der vorläufige Konzernumsatz der Berentzen-Gruppe betrug im ersten Halbjahr dieses Jahres 88,1 Millionen Euro. Dies ist nur ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als der Umsatz 89,0 Millionen Euro betrug. Besonders bemerkenswert ist die Steigerung des Konzernbetriebsergebnisses, welches um etwa 55 Prozent auf 5,1 Millionen Euro gestiegen ist. Einge von der Unternehmensführung umgesetzte Preiserhöhungen sowie die Einführung neuer Produkte haben maßgeblich zu dieser positiven Entwicklung beigetragen.
Herausforderungen aufgrund der globalen Lage
Vorstandschef Oliver Schwegmann erwähnte, dass der Standort Grüneberg in den letzten Jahren unter den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und den damit verbundenen massiven Kostensteigerungen gelitten habe. Diese Situation hat die Unternehmensgruppe stark belastet und führte zu der Entscheidung, den Standort aufzugeben. Der Verkauf wird voraussichtlich im Geschäftsjahr 2024 einen einmaligen Sondereffekt von rund 4,9 Millionen Euro auf das Ergebnis haben. Langfristig sieht das Unternehmen jedoch positive Effekte auf das Konzernbetriebsergebnis von bis zu einer Million Euro jährlich.
Die Bedeutung des Standorts für die Region
Die Schließung des Standorts könnte nicht nur die Beschäftigten betreffen, sondern auch weitreichende Folgen für die lokale Wirtschaft haben. Solche Entscheidungen betreffen oft weit mehr als nur die Beschäftigten eines Unternehmens; sie können auch Auswirkungen auf nachgelagerte Lieferanten und Dienstleister sowie auf die Kaufkraft in der Region haben. Die weitere Entwicklung der Verhandlungen mit dem potenziellen Käufer bleibt entscheidend für die Zukunft der wirtschaftlichen Lage in der Umgebung von Grüneberg.
Insgesamt spiegelt der Fall von Berentzen in Grüneberg eine breitere Realität wider, welche viele Unternehmen in der heutigen Zeit herausfordert: die Notwendigkeit, flexibel auf unvorhersehbare wirtschaftliche Bedingungen zu reagieren und gleichzeitig die Interessen der Mitarbeiter zu wahren.
– NAG