Verlegung von Gedenksteinen für die Familie Hoffmann
Am kommenden Dienstag, den 16. Juli 2024, wird in der Sankt-Annen-Straße 14 in Brandenburg an der Havel eine besondere Zeremonie stattfinden. Es werden vier Gedenksteine für die Familie Hoffmann verlegt, die während der nationalsozialistischen Ära verfolgt und ermordet wurden. Dieses Ereignis markiert einen weiteren Schritt in der Erinnerungskultur der Stadt und setzt ein Zeichen gegen das Vergessen.
Die Idee zur Verlegung der Gedenksteine entstand aus einem engagierten Schülerprojekt des örtlichen Gymnasiums. Durch intensive Recherchen in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum gelang es den Schülern, bisher unbekannte Informationen über die Familie Hoffmann zusammenzutragen. Die finanzielle Unterstützung des Rotary Clubs Brandenburg/Havel ermöglichte schließlich die Umsetzung dieses wichtigen Projektes.
Die Familie Hoffmann bestand aus Karl und Maria Hoffmann sowie ihren beiden Kindern, Emma und Paul. Karl Hoffmann war ein angesehener Arzt in Brandenburg an der Havel, während Maria als Lehrerin tätig war. Emma und Paul waren talentierte junge Musiker, die vielversprechende Karrieren vor sich hatten.
Im Zuge der nationalsozialistischen Verfolgung wurden die Hoffmanns aufgrund ihrer jüdischen Herkunft entrechtet und schließlich deportiert. Karl wurde 1942 in das Konzentrationslager Ravensbrück gebracht, wo er später ermordet wurde. Maria und ihre Kinder wurden in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo auch sie ihr Leben lassen mussten. Dieses traurige Schicksal verdeutlicht die Grausamkeiten der Zeit und mahnt uns, gegen jegliche Form von Diskriminierung und Rassismus einzutreten.
Die Verlegung der Gedenksteine vor dem ehemaligen Wohnort der Familie Hoffmann dient nicht nur der Erinnerung an ihr Leiden, sondern auch als Aufruf zur Wachsamkeit und Solidarität. Indem wir ihre Geschichte bewahren und weitergeben, tragen wir dazu bei, dass sich solche Schrecken nie wiederholen.
Die Zeremonie zur Verlegung der Gedenksteine wird am Dienstag, dem 16. Juli 2024 um 12:00 Uhr vor dem Haus in Anwesenheit von lokalen Vertretern der Stadtverwaltung stattfinden. Dies ist eine Gelegenheit für die Bürgerinnen und Bürger von Brandenburg an der Havel, gemeinsam der Familie Hoffmann zu gedenken und ein Zeichen für Toleranz und Menschlichkeit zu setzen. – NAG
