In Brandenburg stehen die Parteien vor der Herausforderung, die Verkehrspolitik nachhaltig und zukunftsorientiert zu gestalten. Die Pläne der verschiedenen politischen Gruppierungen zeigen ein klares Bild der unterschiedlichen Ansätze zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, wobei jede Partei ihre eigenen Prioritäten setzt. Während die einen auf den Ausbau der Schienen- und Straßeninfrastruktur abzielen, streben andere eine Verkehrswende mit einem Schwerpunkt auf nachhaltige Mobilität an.
Ein zentrales Anliegen aller Parteien ist die Verbesserung der Verkehrsanbindungen, insbesondere für ländliche Gemeinden. Während SPD und Grüne beispielsweise den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) fordern, setzen die CDU und AfD auf eine stärkere Förderung von Straßen und Schienen. Dieser Gegensatz verdeutlicht die unterschiedlichen Sichtweisen auf das Verkehrssystem in der Region.
Die Pläne der SPD und der AfD
Die SPD legt großen Wert auf einen ausgewogenen Verkehrsmix. Sie plant eine stündliche Anbindung aller Bahnhöfe, um die Erreichbarkeit im ländlichen Raum sicherzustellen. Unterstützt werden soll außerdem der Schienenausbau sowie die Einrichtung eines deutschlandweiten Mobilitätskonzepts, das analoge Verbindungen zwischen Zügen und Bussen optimiert.
Im Gegensatz dazu beweist die AfD eine klare Vorliebe für den Ausbau von Straßeninfrastrukturen, wo sie Maßnahmen zur Verdopplung von Lkw-Verkehren auf Schienen fordert. Die Partei lehnt ein Verbot von Verbrennungsmotoren ab und plant die Aufstockung der Straßen mit speziellen Programmen zur Instandsetzung und zum Neubau. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Brandenburg als wirtschaftliches Zentrum sowohl für individuelle Mobilität als auch für den Umweltschutz gewappnet ist.
CDU, Grüne und Linke im Fokus
Die CDU hat sich ebenfalls zur Stärkung der Straßeninfrastruktur bekannt. Sie plant ein Sonderprogramm zur Sanierung maroder Straßen und Brücken sowie den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Neben diesen Punkten sieht die CDU die Notwendigkeit, Bus- und Bahnverbindungen verlässlich auszubauen und den Güterverkehr auf Schienen zu stärken.
Auf der anderen Seite streiten die Grünen für eine umfassende Verkehrswende. Sie streben eine „Mobilitätsgarantie“ für ländliche Gebiete an und wollen den Schienenverkehr ausbauen, anstelle neue Straßen zu schaffen. Ein neues Finanzierungsmodell soll dafür sorgen, dass Gelder langfristig für Verkehrsinfrastrukturprojekte zur Verfügung stehen.
Die Linke hingegen blickt auf den sozialen Aspekt der Verkehrspolitik. Sie fordert beispielweise ein Sozialticket zu Preisen von 9 Euro für sozial schwache Menschen und kostenlose ÖPNV-Nutzung für Schüler in der Region. Jedes Dorf sollte mindestens einmal pro Stunde an den ÖPNV angebunden sein. Durch diese Maßnahmen soll jeder Bürger in Brandenburg Zugang zu einem funktionierenden Nahverkehrsnetz haben.
In den Wahlprogrammen der Freien Wähler wird ein flächendeckender und barrierefreier ÖPNV gefordert, der zwischen 4 und 24 Uhr stündlich fährt. Der Ausbau des Schienennetzes sowie das Reaktivieren stillgelegter Strecken stehen hierbei ganz oben auf der Agenda.
Für alle Parteien steht fest, dass die Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Verkehrs sowie ein gerechtes und umweltbewusstes Mobilitätsangebot für die Bürger im Mittelpunkt ihrer Pläne steht. Wie diese Konzepte jedoch konkret umgesetzt werden, wird sich im Laufe der Wahlkampagne zeigen müssen.