Breisgau-Hochschwarzwald

Mysteriöses Kaninchen-Verschwinden im Schwarzwald sorgt für Aufregung

Im Schwarzwald sind rund 80 Kaninchen unter ungeklärten Umständen verschwunden, was die Tierschutzbeauftragte Julia Stubenbord zu scharfer Kritik an der unzureichenden Haltung der Tiere und der möglichen Überpopulation durch unkontrollierte Fortpflanzung veranlasst hat, während die Polizei seit dem 15. Juli 2024 ermittelt.

Die jüngsten Ereignisse rund um die verschwundenen 80 Kaninchen im Schwarzwald werfen nicht nur Fragen auf, sondern spiegeln auch eine weitreichende Problematik in der Haustierhaltung wider. Der Vorfall hat die Aufmerksamkeit auf die Verantwortung von Tierhaltern gelenkt, insbesondere in Bezug auf die artgerechte Unterbringung und Pflege von Tieren.

Das Verschwinden der Kaninchen

Am 15. Juli 2024 wurde festgestellt, dass etwa 80 Kaninchen aus einem Gehege eines Hotels in Löffingen, Baden-Württemberg, unter geheimnisvollen Umständen verschwunden sind. Die Polizei in Südbaden hat die Ermittlungen aufgenommen und arbeitet daran, den Verbleib der Tiere zu klären. Berichte, dass einige Kaninchen in der nahegelegenen Stadt Lenzkirch gesichtet wurden, werden momentan überprüft. Ein Polizeisprecher betonte die Bedeutung einer umfassenden Untersuchung in alle Richtungen.

Kritik an der Haltung der Tiere

Der Vorfall hat auch die Aufmerksamkeit von Julia Stubenbord, der Landestierschutzbeauftragten, erregt. Sie äußerte scharfe Kritik an der Haltung der Kaninchen und stellte klar, dass eine derartige Anzahl von Tieren in einer Hobbyhaltung nicht tierschutzkonform sei. Die Veterinärmedizinerin wies darauf hin, dass Halter über die nötigen Kenntnisse verfügen sollten, um eine artgerechte Haltung zu gewährleisten, was unter anderem die Trennung von Geschlechtern und Kastration umfasst. Solche Maßnahmen sind entscheidend, um übermäßige Vermehrung und Inzucht zu verhindern, die genetische Defekte bei den Tieren zur Folge haben können.

Reaktionen der Hotelchefin

Verena Reichle, die Inhaberin von Verena’s Parkhotel, äußerte sich betroffen über das Verschwinden der Tiere. Sie gab an, dass die Kaninchen seit 2018 auf dem Hotelgelände leben und die Population seitdem stark gewachsen ist, was auf ein nicht kastriertes Tier zurückzuführen sein könnte. Die Hotelchefin betonte, dass sie und ihr Team aktiv mit dem Veterinäramt zusammengearbeitet haben, um den Bestand der Tiere auf ein gesundes Maß zu reduzieren.

Vorausgegangene Probleme mit der Tierhaltung

Das Veterinäramt war bereits vor dem Verschwinden der Kaninchen wegen besorgniserregender Haltung zuständig. Bei einer Kontrolle Ende April wurden Inzuchtprobleme festgestellt, und am 19. Juni erging die Anweisung, den Bestand aufzulösen. Am 8. Juli wurde ein totes Jungtier entdeckt, was die Bedenken hinsichtlich der Kaninchenhaltung verstärkte.

Wichtige Lehren aus dem Vorfall

Der Vorfall mit den verschwundenen Kaninchen verdeutlicht die Notwendigkeit einer verantwortungsbewussten Tierhaltung. Die rechtzeitige Kommunikation mit Fachbehörden wie dem Veterinäramt ist von entscheidender Bedeutung, um Tierschutzprobleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Zudem sollten zukünftige Halter über die physiologischen und sozialen Bedürfnisse ihrer Tiere informiert sein, um das Wohl der Tiere zu gewährleisten und derartige Vorfälle zu vermeiden.

NAG

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