Bremen

Brandschutz in der Schwerelosigkeit: Bremer Forscher warnen vor Gefahren

Bremer Forscher haben entscheidende Erkenntnisse über das Verhalten von Feuer in der Schwerelosigkeit der Internationalen Raumstation ISS veröffentlicht, die das Brandrisiko bei zukünftigen Raumfahrtmissionen erhöhen könnten und somit das Leben von Astronauten retten sollen.

Die Sicherheit von Astronauten im All steht vor neuen Herausforderungen. Erkenntnisse aus der Bremer Forschung beleuchten, wie Feuer in der Schwerelosigkeit eine gravierendere Bedrohung darstellen könnte.

Einzigartiges Verhalten von Feuer im All

Wissenschaftler des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen haben neue Erkenntnisse über das Verhalten von Feuer in der Schwerelosigkeit veröffentlicht. Insbesondere auf der Internationalen Raumstation ISS, auf der Menschen seit über zwei Jahrzehnten leben, zeigt sich, dass Brände in der Schwerelosigkeit anders verlaufen als auf der Erde. Diese Forschungsarbeit ist besonders wichtig, da Brände in geschlossenen, beengten Räumen wie Raumfahrzeugen sehr gefährlich sind.

Die Experimentelle Grundlage der Forschung

Die Experimente fanden im Fallturm in Bremen statt, wo unter schwerelosen Bedingungen Flammen beobachtet wurden. Dabei wurde die Ausbreitung von Flammen getestet, als die Bedingungen hinsichtlich Luftdruck, Sauerstoffgehalt und Luftströmung verändert wurden. Die entscheidende Entdeckung des Forschungsteams lautete, dass unter den für zukünftige Missionen geplanten Bedingungen das Brandrisiko erheblich steigt, wenn der Sauerstoffgehalt erhöht und der Druck verringert wird.

Höhere Brandgefahr in künftigen Missionen

In Vorbereitung auf zukünftige Raumfahrt-Missionen, insbesondere auf Expeditionen zum Mond oder Mars, soll der Druck in den Raumfahrzeugen gesenkt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Astronauten sich schneller für Außenbordeinsätze vorbereiten können und die Fahrzeuge leichter gebaut werden, was Treibstoff spart. Doch die Forschung zeigt, dass unter diesen neuen Bedingungen Feuer dreimal schneller brennen kann, was die Sicherheit der Crew in höchstem Maße gefährdet.

Dringender Handlungsbedarf für Brandschutzmaßnahmen

Florian Meyer, der Leiter des Forschungsteams, betont die Dringlichkeit, neue Brandschutzprotokolle zu entwickeln, die diese neuen Erkenntnisse berücksichtigen. „Unsere Forschung zeigt kritische Faktoren auf, die bei der Planung zukünftiger astronautischer Missionen in Bezug auf die Brandgefahr unbedingt beachtet werden müssen“, so Meyer. Das Verständnis darüber, wie sich Feuer bei veränderten atmosphärischen Bedingungen verhält, ist entscheidend, um die Sicherheit der Astronauten nachhaltig zu verbessern.

Gesundheitliche Sicherheit wird ebenfalls erforscht

Neben der Brandgefahr gibt es auch andere Forschungsinitiativen, die die gesundheitliche Sicherheit von Astronauten im All im Blick haben. Diese umfassende Betrachtung der Risiken im All verdeutlicht die Vielzahl an Herausforderungen, die mit zukünftigen Raumfahrtmissionen verbunden sind.

Die Bremer Forschung stellt einen bedeutenden Schritt dar, um die Sicherheit für zukünftige Astronauten zu gewährleisten und zeigt eindringlich, wie wissenschaftliche Erkenntnisse nicht nur unser Wissen erweitern, sondern auch direkte Auswirkungen auf künftige Missionen im All haben können.

NAG

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