Bremen – Die Zukunft der Musik könnte ganz neu definiert werden. Ben Gaya, der erste von künstlicher Intelligenz generierte Sänger Europas, stellt nicht nur die Musikindustrie auf den Kopf, sondern wirft auch grundsätzliche Fragen zur Rolle von Kreativität und Technologie auf.
Ben Gaya: Ein Produkt der neuen Ära
Ben Gaya ist das Ergebnis monatelanger Entwicklungsarbeit des Bremer Kreativteams von „construktiv“. In einer Zeit, in der digitale Innovationen immer mehr in unseren Alltag eindringen, ist Ben das erste vollkommene KI-Produkt, das in der Musikszene auf sich aufmerksam macht. „Bei der Erstellung von Ben haben wir darauf geachtet, dass der Mensch im Hintergrund bleibt“, so Björn Schneider, der Geschäftsführer der Agentur. Dies bedeutet, dass Ben eine rein digitale Entität ist, die nur durch menschliche Kreativität in ihrem Konzept unterstützt wird.
Ein Sommerhit, der Wellen schlägt
Am 18. Juli 2023 erschien Bens erste Single „Sunshine Soul“. Der knackige Sommersong, der eine Ode an die Strände ist und komplett von der KI Suno generiert wurde, hat bereits über eine Million Klicks auf Instagram erreicht. Während sich die Musikwelt vom deutschen Markt bis nach Peru, Spanien und Finnland für Ben begeistert, zeigt sich das Potenzial solcher Technologien in der globalen Vernetzung der Inhalte.
Der interaktive Ansatz der Musikvermarktung
Die Agentur betrachtet Ben jedoch nicht nur als einen Musiker, sondern auch als ein innovatives Marketinginstrument. „Wir möchten zeigen, wie KI als Ergänzung und nicht als Ersatz in der kreativen Branche dienen kann“, erläutert Schneider weiter. Dieses Vorgehen spiegelt die zunehmende Implementierung von KI in vielen Lebensbereichen wider, einschließlich der Unterhaltung. Ben hat bereits Werbeengagements wie einen Song zum 25. Geburtstag von SpongeBob gesammelt und ist auf Plattformen wie YouTube, Instagram und Spotify aktiv.
Die Rolle von KI in der Gesellschaft
Mit dem Aufstieg von Ben Gaya kommen auch Fragen zur Ethik und der kreativen Authentizität auf. Ist es vertretbar, dass eine KI einen Künstler darstellt? Wie verändert sich unser Verständnis von Musik und von dem, was es bedeutet, ein Künstler zu sein? Ben, dessen Geschichte besagt, er sei 25 Jahre alt und führe ein Leben zwischen Amsterdam und Berlin, lädt dazu ein, darüber nachzudenken, was es heißt, kreativ zu sein, wenn Maschinen immer mehr Einfluss auf den kreativen Prozess gewinnen.
Blick in die Zukunft
Die Agentur plant, Ben in der Zukunft als Hologramm auftreten zu lassen, was die Grenze zwischen digitalen und realen Erlebnissen weiter verschwimmen lässt. Björn Schneider äußert optimistisch: „Vielleicht sind wir in zwei Jahren so weit.“ Die Entwicklung der KI-Medien wird sicherlich weiterhin den Musiksektor und darüber hinaus prägen.
Insgesamt gilt: Ben Gaya ist nicht nur ein Sänger, sondern auch ein Schauplatz der fortschreitenden Digitalisierung unserer Welt. Indem er die Grenzen von Kreativität und Technologie aufzeigt, öffnet Ben die Tür zu neuen Ideen und Möglichkeiten – für Künstler, Vermarkter und das Publikum selbst.
