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Elsfleth im Chaos: Erneute Brückenschäden stoppen Bahnverkehr für Wochen

Ein Schiff hat am 23. Juli 2024 die Huntebrücke in Elsfleth beschädigt, wodurch der Bahnverkehr zwischen Bremen und Nordenham für mehrere Wochen unterbrochen ist, was erhebliche wirtschaftliche Folgen für die umliegenden Häfen bedeutet.

In der niedersächsischen Stadt Elsfleth, bekannt für ihren maritimen Handel und strategisch wichtigen Hafen, hat ein Vorfall in der vergangenen Woche für Aufsehen gesorgt. Am 23. Juli 2024 kam es zu einem Zusammenstoß zwischen einem Binnenschiff und einer behelfsmäßigen Eisenbahnbrücke über die Hunte, was den Bahnverkehr zwischen Bremen und Nordenham zum Stillstand brachte. Der Vorfall hat nicht nur Auswirkungen auf den Schiffsverkehr, sondern auch auf die gesamte wirtschaftliche Struktur der Region.

Folgen für die Wirtschaft

Die betroffene Infrastruktur stellt eine Lebensader für lokale Unternehmen dar. Laut einer Sprecherin der Hafeninfrastrukturgesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) drohen den Häfen in Brake, Oldenburg und Nordenham erhebliche Einnahmeausfälle. Die Situation ist besonders dramatisch, da der Wiederaufbau des unternommenen Vertrauens in die Hafenverbindungen nach einem ähnlichen Vorfall im Februar erst mühsam gesichert werden konnte. Bürgermeister Michael Kurz aus Brake äußerte sich besorgt über die Millionen Tonnen an Gütern, die nun nicht mehr transportiert werden können und warnte vor potenziellen Vertrauensverlusten bei den Kunden.

Technische Ursachen des Vorfalls

Die Wasserschutzpolizei schloss einen technischen Defekt des Binnenschiffs aus und vermutet, dass der 71-jährige Schiffsführer die Durchfahrtshöhe falsch eingeschätzt hat. Die Ermittlungen richten sich daher nun gegen den Schiffsführer, der sich wegen der Gefährdung des Verkehrs verantworten muss. Ein Vertreter der Reederei Dettmer stellte zudem in Frage, ob die niedrigere Höhe der Behelfsbrücke – die 30 Zentimeter unter der ursprünglichen Höhe liegt – für den Unfall ausschlaggebend war. Es ist möglich, dass die notwendigen Informationen von den Karten-Dienstleistern nicht rechtzeitig aktualisiert wurden.

Politische Reaktionen

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies bezeichnete die erneute Beschädigung der Brücke als „maximal unglücklich“. Er betonte die Notwendigkeit, die Infrastruktur schnellstmöglich wiederherzustellen, um weitere wirtschaftliche Schäden zu vermeiden. Ein Treffen mit Vertretern aus Politik, Bahn und Hafen wird einberufen, um die nächsten Schritte zu besprechen und die Auswirkungen auf die Region zu evaluieren.

Bahnverkehr und Schienenersatzverkehr

In der Zwischenzeit hat die Deutsche Bahn angekündigt, ein beschädigtes Hilfsbrückenteil ersetzen zu müssen. Dieses Teil befindet sich in einem Lager in Süddeutschland und wird für den Einbau vorbereitet. Allerdings wird der gesamte Prozess mehrere Wochen in Anspruch nehmen, was die Schienenverbindung weiterhin unterbrochen hält. Die Nordwestbahn hat aufgrund der Situation bereits Teilausfälle angekündigt, und es wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen ab Hude eingerichtet.

Schlussfolgerung

Der Vorfall an der Huntebrücke verdeutlicht die fragilen Verbindungen innerhalb des regionalen Vernetzungsnetzes und die damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken. Während die Hafenwirtschaft dringend auf eine Wiederherstellung der Bahnverbindungen angewiesen ist, bleibt zu hoffen, dass die zuständigen Behörden sowohl die Infrastruktur als auch die Sicherheitsstandards nachhaltig verbessern, um zukünftige Vorfälle zu vermeiden.

NAG

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