Bremen

Feuergefahr im All: Neue Forschung stärkt die Sicherheit der Astronauten

Eine neue Studie des ZARM in Bremen warnt vor der erhöhten Brandgefahr in der Internationalen Raumstation ISS, wenn zukünftige Raumfahrtmissionen mit niedrigem Druck und höherem Sauerstoffanteil realisiert werden, was potenziell katastrophale Folgen für die Sicherheit der Astronauten haben könnte.

Die Gefahren von Bränden im Weltall werden oft unterschätzt, obwohl sie ein äußerst bedrohliches Szenario darstellen können. Besonders relevant ist dies für die bevorstehenden Raumfahrtmissionen, die möglicherweise neue Risiken mit sich bringen. Während die Menschheit danach strebt, die Geheimnisse des Universums zu erforschen, stellt sich die Frage, wie sicher Astronauten im Angesicht solcher Gefahren wirklich sind.

Die Herausforderung der Brandsicherheit im All

Feuer verhält sich in der Schwerelosigkeit grundlegend anders als auf der Erde. In der Internationalen Raumstation ISS ist der Sauerstoffanteil und der Umgebungsdruck ähnlich wie auf unserem Planeten. Im Gegensatz dazu gibt es jedoch keine Möglichkeit, sich einfach aus einer gefährlichen Situation zu begeben. Florian Meyer, ein Forscher vom Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) in Bremen, weist darauf hin, dass ein Brand in einem Raumfahrzeug eines der gefährlichsten Szenarien ist, mit dem die Raumfahrt konfrontiert werden kann.

Neue Forschungsergebnisse aus Bremen

Experimente haben gezeigt, dass Brände in der Schwerelosigkeit mit einer kleineren Flamme beginnen und sich langsamer ausbreiten. Dieses Verhalten birgt die Gefahr, dass ein Feuer längere Zeit unbemerkt bleibt. Meyer und sein Team haben im Fallturm in Bremen unter kontrollierten Bedingungen erforscht, wie sich das Feuern unter veränderten Luftdruck- und Sauerstoffverhältnissen verhalten würde. Zum Beispiel hat die Forschung bereits gezeigt, dass bei niedrigem Druck und hohem Sauerstoffgehalt, wie es in zukünftigen Missionen beabsichtigt ist, die Brandgefahr erheblich ansteigt.

Die Bedeutung von Experimentiervariablen

Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass ein Anstieg des Sauerstoffanteils von 21 Prozent auf 35,4 Prozent bei gleichzeitigem Druckabfall das Brandrisiko um das Dreifache erhöht. Dies bedeutet mehr entzündbare Materialien und die Möglichkeit, dass Materialien, die auf der Erde als „nicht brennbar“ gelten, im All tatsächlich Feuer fangen können. Zudem erhöhen sich die Mengen giftiger Gase, die während eines Brandes entstehen können.

Fazit: Sicherheitsmaßnahmen für zukünftige Missionen

Die Erkenntnisse aus der Forschung sind essentiell für die Entwicklung von Brandschutzprotokollen. Meyer hebt hervor, wie wichtig es ist, die verschiedenen atmosphärischen Bedingungen zu verstehen, um Brandschutzsysteme zu optimieren und das Leben der Astronauten im All zu sichern. Diese Studien sind nicht nur für die Sicherheit der kommenden Missionen von Bedeutung, sondern bergen auch eine weitreichende Verantwortung für die Raumfahrtgemeinde, die noch viel darüber lernen muss, wie sie sich auf neue Herausforderungen im All vorbereiten kann.

NAG

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