Einblicke in die Jugendanstalt Hameln: Fußball als Brücke zur Resozialisierung
Das Projekt „Anstoß für ein neues Leben“, das seit 2012 zwischen der Jugendanstalt (JA) Hameln und Werder Bremen besteht, hat auch in diesem Jahr wieder für positive Impulse gesorgt. Am 31. Juli 2024 besuchte die U16 von Werder Bremen die Einrichtung, um mit den jugendlichen Insassen Fußball zu spielen und ihnen neue Perspektiven zu bieten.
Gemeinschaftsbildung durch Sport
Besonders interessant war der gleichzeitige Besuch der U16 des VfL Osnabrück. „Die Einladung an den VfL Osnabrück kam zustande, weil wir im Rahmen des Sepp-Herberger-Pokals eine Spielgemeinschaft mit der JVA Vechta bilden. Vechta wiederum kooperiert mit Osnabrück“, erklärte Michael Wehmann, Mitarbeiter der JA Hameln. Diese Vernetzung zeigt nicht nur die Bedeutung des Fußballs, sondern auch, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Institutionen für die Förderung junger Menschen ist.
Ein Blick hinter die Kulissen
Die beiden Nachwuchsteams wurden durch verschiedene Abteilungen der Jugendanstalt geführt, darunter die Seelsorge sowie die psychiatrische und Suchtabteilung. Diese Führungen ermöglichten den Spielern von Werder Bremen und VfL Osnabrück einen Blick in die Lebensrealitäten der Jugendlichen in der Anstalt.
Einsatz von Fachkräften und Hunden
Ein Highlight der Veranstaltung war die Demonstration eines Rauschgiftspürhundes durch den Diensthundeführer Uwe Sommer. Solche Vorführungen verdeutlichen den Jugendlichen die Realität, mit der viele von ihnen konfrontiert werden, und zeigen die wichtige Rolle von Tieren in der Arbeit der Sicherheitskräfte.
Persönlichkeitsentwicklung durch Fußball
Sabrina Hafner, Sozialpädagogin bei Werder Bremen, betonte die Wichtigkeit der Persönlichkeitsentwicklung: „Durch den Fußball können wir den Jugendlichen verschiedene Lebenswelten zeigen und aufzeigen, wie dieser Sport verschiedene Menschen verbinden kann.“ Die in der JA Hameln gemachten Erfahrungen sollen ein neues Bewusstsein und Verständnis bei den Spielern fördern.
Charakterbildung im Mittelpunkt
Auch VfL Osnabrücks Jugendtrainer Fabian Hebbeler sprach von dankenswerten Einblicken: „Die Möglichkeit, die Lebensbedingungen der Jugendlichen hier zu erfahren, war äußerst wertvoll. Neben dem sportlichen Aspekt spielt für uns die charakterliche Entwicklung eine große Rolle.“ Dieser Fokus auf die persönliche Entwicklung ist ein zentraler Bestandteil der Arbeit beider Vereine mit jungen Menschen.
Tradition und Dankbarkeit
Michael Wehmann schloss die Veranstaltung mit einem positiven Fazit: „Die Unterstützung durch die Schiedsrichter hat mittlerweile eine traditionelle Bedeutung und wir sind dankbar dafür.“ Die Spiele zwischen den Mannschaften stellen nicht nur sportliche Wettkämpfe dar, sondern auch einen Austausch von Erfahrungen und Werten, die für die Resozialisierung der Jugendlichen von Bedeutung sind.
Insgesamt zeigt die Veranstaltung, wie der Fußball als sinnstiftende Aktivität fungieren kann, die Jugendliche auf ihrem Weg zur Resozialisierung unterstützt und neue Gemeinschaftsgefühle schafft. Der Austausch zwischen den beiden NLZ-Teams und den Insassen der JA Hameln wird hoffentlich auch in den kommenden Jahren fortgesetzt.
– NAG