Stand: 26.07.2024 20:25 Uhr
Der Bahnbetreiber Metronom steht seit Monaten vor erheblichen Herausforderungen. Ab dem 30. Juli tritt ein neuer, stark reduzierter Ersatzfahrplan in Kraft, der Auswirkungen auf Pendler und Reisende in Niedersachsen hat. Dies ist besonders relevant für die Region zwischen Hamburg und Bremen.
Personalmangel als Hauptursache
Der anhaltende Personalmangel ist die zentrale Herausforderung, mit der der Betreiber Metronom konfrontiert ist. Derzeit werden 25 Lokführer vermisst, was zu den anhaltenden Ausfällen von Zügen führt. Der gleitende Übergang zu einem neuen Tarifvertrag für die Mitarbeiter, der ab März 2024 in Kraft tritt und eine Erhöhung des Gehalts um 450 Euro sowie eine 35-Stunden-Woche ab 2025 umfasst, soll langfristig die Mitarbeiterbindung verbessern.
Folgen für Pendler
Die drastische Reduzierung der Fahrten hat direkte Konsequenzen für die Pendler und Reisenden. Insbesondere die Linien RE3 und RE4 sowie die RB31 und RB41 werden von den Änderungen stark betroffen sein. Ab dem 30. Juli entfallen die Verstärkerfahrten nach Hamburg und auch zwischen Hannover und Göttingen wird es an den Wochenenden alle drei Stunden zu einem Wegfall von Verbindungen kommen. In der Hauptverkehrszeit sollen jedoch neue Verbindungen zwischen Winsen und Harburg ohne Zwischenhalte eingeführt werden.
Auswirkungen auf den Nahverkehr
Diese Entwicklungen sind nicht nur für die betroffenen Reisenden von Bedeutung, sondern werfen auch ein Schlaglicht auf die breiteren Herausforderungen im niedersächsischen Nahverkehr. Auf Initiative der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen und Metronom wurde eine vorzeitige Beendigung des laufenden Vertrages zum 13. Juni 2026 vereinbart, was für die Zukunft der Regionalstrecken von Bedeutung sein könnte. Die Vergabe neuer Strecken ist für den Frühling 2025 vorgesehen.
Politische Reaktionen
Politik und Organisationen zeigen sich besorgt über die Situation im Nahverkehr. Immer wieder fallen Züge aus, was den öffentlichen Verkehr unzuverlässig macht und die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigt. Es wird erwartet, dass die Suche nach einem neuen Betreiber für die Bahnstrecken von Hamburg nach Niedersachsen bis Sommer 2026 forciert wird, um die Servicequalität langfristig zu verbessern.
Ausblick
Der neue, reduzierte Fahrplan tritt bis zum 14. Dezember in Kraft und zeigt die akuten Herausforderungen auf, mit denen Metronom in Niedersachsen kämpft. Der Erfolg von Maßnahmen zur Verbesserung des Personalmangels und zur Stabilisierung der Fahrpläne wird entscheidend sein, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und den öffentlichen Nahverkehr in der Region langfristig zu sichern.
– NAG