Europas neues Wahrzeichen: Die Friesenbrücke
Ein aufregendes Bauprojekt versetzt Niedersachsen in Aufregung: Die Friesenbrücke, eine beeindruckende Hub-Dreh-Brücke auf der sogenannten „Wunderlinie“, ist im Entstehen. Diese neue 173 Kilometer lange Strecke wird Groningen in den Niederlanden mit Bremen verbinden und somit als wichtiges Bindeglied im gesamteuropäischen Zugverkehr von Amsterdam bis nach Hamburg und Skandinavien dienen.
Die Vision wird Realität: Eine Brücke der Superlative
Seit 2013 laufen die Planungen für die größte Hub-Dreh-Brücke Europas. Der Spatenstich erfolgte 2023, und die Fertigstellung ist für Mitte der 2030er Jahre geplant. Die erste Baustufe soll jedoch bereits bis Ende 2024 abgeschlossen sein, und die Brücke wird zum Fahrplanwechsel 2024/2025 in Betrieb genommen.
Die neue Friesenbrücke bei Weener wird mit einer Länge von 335 Metern Europas größte Drehbrücke sein. Mit einem schwenkbaren Teil von 142 Metern Spannweite über die Ems werden beeindruckende Dimensionen realisiert. Ein 56 Meter breiter Kanal ermöglicht großen Schiffen eine reibungslose Passage, während ein separater Bereich für Radfahrer und Fußgänger vorgesehen ist.
Ein Rückschlag ist Ansporn für Neues
Die Baugeschichte der Friesenbrücke ist geprägt von Herausforderungen. Im Dezember 2015 rammte ein Frachtschiff die alte Klappbrücke, was zu erheblichen Schäden führte und die Vervollständigung der Brücke verzögerte. Doch aus diesem Rückschlag entstand die Vision einer modernen, leistungsfähigen Drehbrücke, die den Anforderungen großer Kreuzfahrtschiffe gerecht wird.
Ökologische und technische Meisterleistung
Die Errichtung der Friesenbrücke stellt eine logistische und ingenieurtechnische Herausforderung dar. Große Bauteile werden über Wasserwege aus Ungarn angeliefert, um Lärm, Verkehr und Umweltbelastungen zu minimieren. Die Kosten für die neue Brücke belaufen sich auf über 200 Millionen Euro, da die technischen Anforderungen und logistischen Herausforderungen sehr hoch sind. Eine geplante dehnbare Brückensektion von 145 Metern erfordert sogar das stufenweise Aufstauen der Ems, um die Strömungsgeschwindigkeit zu minimieren.
Mit der Fertigstellung der Friesenbrücke wird Niedersachsen um ein architektonisches und ingenieurtechnisches Highlight reicher sein, das nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch überzeugen wird. Die Brücke wird nicht nur den Verkehr erleichtern, sondern auch als Symbol für den Fortschritt und die Verbindung zwischen europäischen Ländern dienen. Ein beeindruckendes Meisterwerk der Ingenieurskunst und ein neues Wahrzeichen Europas entstehen hier an der Ems.
– NAG