Die Bundesliga und Werder Bremen haben einen ihrer bedeutendsten Vertreter verloren. Mit dem überraschenden Tod von Willi Lemke, der am Montag im Alter von 77 Jahren an einer Hirnblutung starb, hinterlässt der frühere Manager des SV Werder Bremen eine tiefe Lücke in der Welt des Fußballs.
Ein Erbe voller Erfolge
Willi Lemke war von 1981 bis 1999 Manager von Werder Bremen und maßgeblich an den Erfolgen des Klubs beteiligt. Unter seiner Leitung gewann der Verein die Bundesliga-Meisterschaften von 1988 und 1993 sowie den Europapokal der Pokalsieger 1992. Hinzu kamen zwei DFB-Pokal-Siege in den Jahren 1991 und 1994. Diese Erfolge zeugen nicht nur von seinem Talent als Manager, sondern auch von seiner Fähigkeit, Talente zu entdecken und zu fördern.
Persönliche Beziehungen im Profifußball
Die Zusammenarbeit zwischen Lemke und dem Trainer Otto Rehhagel war geprägt von großem Respekt, auch wenn sie sich nie persönlich duzten. Dies war in der Fußballszene durchaus ungewöhnlich. „Wir hatten und haben eben ein unglaublich gutes, aber auch ein von viel Respekt geprägtes Verhältnis“, erklärte Lemke in einem Interview über ihre besondere Beziehung.
Willi Lemkes politische Karriere
Nach dem Ende seiner Zeit bei Werder Bremen kehrte Lemke 1999 in die Politik zurück. Zunächst agierte er bis 2007 als Senator für Bildung und Wissenschaft in Bremen. Später übernahm er das Amt des Senators für Inneres und Sport von 2007 bis 2008. Diese politischen Erfahrungen nutzte er auch international, als ihn der damalige UN-Generalsekretär Ban Ki Moon 2008 zum Sonderberater für Sport ernannte, was ihn bis 2016 beschäftigte.
Konflikte und Feindschaften im Fußball
Als Manager war Lemke auch für seine Auseinandersetzungen mit dem Bayern-Manager Uli Hoeneß bekannt. Diese Konflikte wurden in der Presse oft thematisiert, wobei Lemke als das Sprachrohr des „armen Underdogs“ Werder Bremen galt. Seine scharfen, oft humorvollen Kommentare sind bis heute in Erinnerung, wie etwa sein Spruch, „Bei Werder wird sogar jeder Pfennig geröntgt.“
Würdigung von Weggefährten
Nach Lemkes Tod äußerten viele Weggefährten und bekannte Persönlichkeiten ihre Trauer. Uli Hoeneß beschrieb Lemke als „Mann der Kontroverse“, der die Bundesliga bereichert hätte. Auch Hubertus Hess-Grunewald, Präsident des SV Werder Bremen, würdigte Lemke als einen der größten Werderaner aller Zeiten. „Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod hat uns schockiert“, so Hess-Grunewald.
Eine hinterlassene Familie und ein bleibendes Vermächtnis
Lemke hinterlässt nicht nur seine Errungenschaften im Fußball, sondern auch seine Frau Heide und vier Kinder. In der offiziellen Todesanzeige der Familie heißt es: „Er bleibt in Erinnerung als liebevoller, fürsorglicher Ehemann, Vater, Opa und Familienmensch, der das Leben und die Freundschaften liebte und pflegte.“ Diese persönlichen Anekdoten und Erfolge machen Lemke zu einer bleibenden Legende im deutschen Fußball.