Die Entscheidung zur Sperrung eines Abschnitts der Saale hat in Bad Kösen zu Spannungen geführt, insbesondere vor dem Hintergrund der bevorstehenden Tourismussaison. Diese Maßnahme, die ursprünglich eine umfassende Sperrung des Flusses bis zur Saalebrücke 08 vorsah, ist mittlerweile jedoch auf 3,5 Kilometer verkürzt worden. Diese Anpassung wurde nach Gesprächen zwischen Vertretern von Behörden, der Bahn und Baubetrieben am Freitag getroffen und verbessert somit die Situation für Wasserwanderer und die Schifffahrt.
Tourismusunternehmer atmen auf
Für die Saale-Unstrut-Tourismus GmbH ist die Möglichkeit, den Flussabschnitt zwischen der „Karina“s Blockhütte und dem Wehr Bad Kösen wieder freizugeben, eine bedeutende Entlastung. Antje Peiser, die Chefin der GmbH, äußerte sich erleichtert: „Zumindest für die Schifffahrt bedeutet das freie Fahrt, das ist eine große Erleichterung.“ Trotz der positiven Meldung betont Peiser, dass sie sich eine noch größere Freigabe der Strecke gewünscht hätte. In der Region gibt es insgesamt 250 Kilometer an Wasserwanderstrecken, von denen lediglich 6,5 gesperrt sind, was den Touristen weiterhin zahlreiche Möglichkeiten bietet.
Sicherheitsbedenken erforderten Maßnahmen
Die vollständige Sperrung der restlichen Flusskilometer bleibt jedoch aufgrund ernsthafter Sicherheitsbedenken bestehen. Das Landesverwaltungsamt erklärt, dass es sich hierbei um eine alternativlose Entscheidung handelt, um die Sicherheit der Wassernutzer zu gewährleisten. Die Gefahr, die von den benötigten Baugeräten ausgeht, wie Pontons, und die starke Strömung in der Nähe der Brückenwerke, rechtfertigen die Maßnahmen. Auch wenn das Durchfahren in der Theorie möglich wäre, kann die Sicherheit der Nutzer nicht garantiert werden.
Hintergrund der Situation: Sanierungsarbeiten der Deutschen Bahn
Die Ursache für die Sperrung liegt in den geplanten Instandsetzungsarbeiten an mehreren Brücken im Bereich Bad Kösen. Die Deutsche Bahn hat angekündigt, bis spätestens zum 31. Mai 2025 an insgesamt drei Brücken zu arbeiten. Die späte Bekanntgabe der Sperrung hat sowohl bei den Wassernutzern als auch bei den Tourismusanbietern zu Besorgnis geführt, da dies erheblichen Einfluss auf den saisonalen Tourismus hat.
Zukunftsaussichten
Trotz der Herausforderungen, die die Sperrung mit sich bringt, gibt es Hoffnungen auf weitere Lockerungen. Antje Peiser und ihr Team setzen alles daran, die Beteiligten zu ermutigen, um eine mögliche Ausweitung des zugänglichen Bereichs zu verhandeln. Der Tourismussektor in der Region bleibt optimistisch, dass, trotz der schwierigen Umstände, der baden-königliche Charme der Saale weiterhin Gäste anziehen wird und das Gastronomieangebot vor Ort nicht zu stark betroffen ist.
– NAG