Zwei neue Stolpersteine werden bald in Calw verlegt, um das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus zu ehren. Die Initiative stammt vom Bündnis „Calw bleibt bunt“, das die Stadt Calw bereits genehmigt hat. Die Gedenktafeln, die aus Messing gefertigt sind, sollen an Rosa Creuzberger und Hermann Schürle erinnern. Creuzberger, die 1943 von der Gestapo verhaftet und nach Auschwitz deportiert wurde, und Schürle, ein psychisch kranker Mann, der 1940 in Grafeneck ermordet wurde, stehen stellvertretend für viele Opfer aus der Region.
Der Künstler Gunter Demnig, der das Stolpersteine-Projekt ins Leben rief, sieht in diesen Tafeln eine Möglichkeit, den Namen der Opfer zurück an die Orte ihres Lebens zu bringen. Er kritisiert zentrale Gedenkstätten, da diese oft nicht ausreichend sichtbar sind. „Man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen“, so Demnig über die symbolische Bedeutung der Stolpersteine. Der erste Stolperstein im Landkreis wurde bereits 2013 in Ottenbronn verlegt, um Helmut Großhans, ein Opfer der NS-Euthanasie, zu gedenken. Die neuen Gedenktafeln sollen einen weiteren Schritt zur Förderung von Toleranz und Menschlichkeit darstellen. Weitere Informationen finden sich hier.