Der Schutz des Ersparten: Eine Reform für die Zukunft
Die Diskussion um die Reform der beruflichen Vorsorge, die am 22. September zur Abstimmung steht, ist von großer Relevanz für die finanzielle Absicherung der heutigen und zukünftigen Generationen. SVP-Kantonsrat Hans Jörg Villiger beleuchtet in seiner Kolumne die Auswirkungen und Notwendigkeiten dieser Reform.
Die Herausforderungen der Pensionskassen
Die Pensionskassen stehen vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung müssen sie ihre Rentenzahlungen langfristig sicherstellen. Es wird geschätzt, dass zur Deckung dieser Verpflichtungen eine Rendite von durchschnittlich etwa 5 Prozent pro Jahr notwendig ist. Jedoch erzielen die Pensionskassen derzeit nur eine durchschnittliche Rendite von 3,06 Prozent, was deutliche Lücken in der Altersvorsorge hinterlässt.
Die Notwendigkeit der Reform
Ein Kernziel der geplanten Reform ist die Reduzierung des Umwandlungssatzes im BVG-Obligatorium. Der geplante Rückgang von 6,8 auf 6 Prozent soll verhindern, dass die angesparten Vermögen der Erwerbstätigen zur Deckung laufender Renten verwendet werden. Diese Praxis, die als Querfinanzierung bezeichnet wird, gefährdet die finanziellen Rücklagen der gegenwärtigen Arbeitnehmer und könnte langfristig zu einem Ungleichgewicht führen.
Verbesserungen für Geringverdiener und Teilzeitbeschäftigte
Durch die Reform wird zudem die Versicherungsschwelle gesenkt, was bedeutet, dass mehr Menschen von der beruflichen Vorsorge profitieren können. Der neue Ansatz, anstelle eines festen Koordinationsabzugs einen prozentualen Anteil vom Lohn abzuziehen, sorgt dafür, dass ein größerer Teil des Lohnes, insbesondere für Geringverdiener und Teilzeitbeschäftigte, versichert ist. Aktuell sind viele von ihnen nur unzureichend versichert, was zu geringeren Renten führt.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Trotz Herausforderungen und Komplexitäten der Reform sind die potenziellen Vorteile erheblich. Sie führt zu einer gerechteren Verteilung der Rentenansprüche und beugt einer unfairen Umverteilung von Erwerbstätigen zu Rentnern vor. Ein etwaiges Nein zur Reform würde zudem bedeuten, dass der Reformstau im BVG für die nächsten zehn Jahre bestehen bliebe.
Ein Aufruf zur Unterstützung der Reform
Die bevorstehende Abstimmung stellt eine entscheidende Weichenstellung für die berufliche Vorsorge dar. Villiger betont, dass der angepasste Umwandlungssatz die Realität der erhöhten Lebenserwartung widerspiegelt und damit den Schutz des eigenen Vermögens sicherstellt. Ein breites Bewusstsein und die Unterstützung der Reform sind essentiell, um die Zukunft der Altersvorsorge in der Schweiz nachhaltiger zu gestalten.
Fazit
Die BVG-Reform stellt eine zentrale Maßnahme zur Sicherung der Altersvorsorge dar. Durch die Anpassungen wird nicht nur das individuelle Vermögen besser geschützt, sondern auch die soziale Gerechtigkeit in der Altersversorgung gefördert. Eine wohlüberlegte Stimme für die Reform kann den Weg in eine finanziell gesicherte Zukunft ebnen.