Chemnitz

Chemnitz im Fokus: Garagenprojekt zeigt das Leben der Stadtbewohner

In Chemnitz fotografiert die Berliner Fotografin Maria Sturm seit Frühjahr 2024 Garagenbesitzer für eine bevorstehende Fotoausstellung im Rahmen des Kulturhauptstadtprojekts #3000Garagen, die Anfang 2025 eröffnet werden soll und das Potenzial dieser oft unterschätzten Gemeinschaftsräume sichtbar macht.

Das Garagenprojekt in Chemnitz: Eine kulturelle Entdeckungsreise

Stand: 05.08.2024 09:00 Uhr

Die Stadt Chemnitz steht vor einer spannenden kulturellen Initiative, die sich in den kommenden Monaten entwickeln wird. Im Rahmen des Projekts #3000Garagen wird eine Fotoausstellung mit 100 Porträts von Garagenbesitzern geplant, die die Vielfalt des Lebens in der Stadt dokumentiert. Dieses Vorhaben ist nicht nur eine künstlerische Initiative, sondern auch ein bedeutender Schritt zur Förderung des Gemeinschaftsgefühls und der Stadtentwicklung.

Einblicke in die Lebensgeschichten

Die Fotografin Maria Sturm, die seit Frühjahr 2024 in Chemnitz tätig ist, hat die Aufgabe, mit ihrer analogen Kamera die Geschichten der Garagenbesitzer festzuhalten. Sie besucht verschiedene Garagenhöfe, spricht mit den Eigentümern und dokumentiert alltägliche Szenen wie das Auto reparieren oder das gemeinsame Feiern mit Nachbarn. Diese Porträts sind nicht nur visuelle Darstellungen, sondern fangen auch die individuellen Lebenswege der Menschen ein. Die 38-jährige Fotografien hat festgestellt, dass jede Garage ihre eigene Geschichte erzählt und das Interesse an den oftmals übersehenen Orten weckt.

Beteiligung der Gemeinschaft

Ein zentrales Element des Projekts ist die Beteiligung der Chemnitzer:innen. Es wird geschätzt, dass es in der Stadt rund 30.000 Garagen gibt, die als mehr als nur Abstellplätze für Autos dienen. Diese Garagen stehen im Mittelpunkt der kulturellen Aktivitäten und zeigen die Kreativität und den Gemeinschaftssinn der Bewohner. Aktuell sind 40 Einzelhandelsgeschäfte, darunter auch der Buchladen von Katja Lücke, Teil der Ausstellung und werden als Kulisse für die Porträts genutzt.

Blick in die Zukunft

Die vorfreudige Buchhändlerin Katja Lücke ist eine der Unterstützerinnen des Projekts. Mit einem geschäftlichen Hintergrund in der Chemnitzer Innenstadt hat sie die Vorteile erkannt, die ihre Teilnahme an der Fotoausstellung mit sich bringt. Diese Initiative verknüpft nicht nur Kunst und Wirtschaft, sondern beleuchtet auch die kulturelle Identität der Stadt.

Die Fotoausstellung wird ab Januar 2025 in verschiedenen Geschäften, bis Mai dann zentral im Garagen-Campus, stattfinden. Diese Veranstaltungen sollen den Bürger:innen und Besuchern Chemnitz näherbringen und die oftmals unentdeckten Facetten der Stadt beleuchten. Maria Sturm beschreibt Chemnitz als eine Stadt im Wandel – trotz vieler Baustellen sei die grüne Umgebung und das Potenzial, das hier entfaltet wird, offensichtlich.

Die Bedeutung des Projekts

Das Projekt #3000Garagen ist mehr als eine einfache Fotoausstellung; es ist eine Aufforderung an die Stadtgemeinschaft, die eigenen Wurzeln und Geschichten zu teilen. Es beleuchtet die kulturellen Räumen und die vernähten Lebenswege in und um Chemnitz, wodurch die Garagen zu Orten des Austauschs, der Kreativität und der Stadtentwicklung avancieren. Mit seiner Fokussierung auf individuelle Lebensgeschichten fördert das Projekt nicht nur die Kunst, sondern auch das soziale Miteinander.

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