ChemnitzJenaSportZwickau

Fans von Regionalligisten fordern bessere Spielansetzungen im NOFV

Die Fanszenen von neun Regionalligisten im Nordosten Deutschlands, darunter die "Fanszene Zwickau" und die "Ultras Chemnitz 99", fordern dringend Änderungen der Spielansetzungen, da sie durch unvorteilhafte Termine während Landtagswahlen und die Anpassung an MDR-Sendezeiten benachteiligt werden und damit die Planungssicherheit für Vereine und Zuschauer gefährdet ist.

Zwickau/Chemnitz/Plauen – Die Regionalliga steht vor einem Wendepunkt: Eine wachsende Unzufriedenheit unter den Fans wächst und bringt das Thema der Spielansetzungen ins öffentliche Bewusstsein. Neun Fangruppierungen aus der Region haben einen ausführlichen Forderungskatalog erstellt, um die derzeitige Ansetzungspolitik zu reformieren. Die Stimmen der Fans aus Städten wie Zwickau, Chemnitz und Plauen zeigen, dass es nicht nur um den Sport, sondern auch um das Wohl der Zuschauer geht.

Hintergrund der Forderungen

Die Kritik richtet sich insbesondere gegen den Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) und die Medienarchitektur des MDR. Aktive Fanszenen aus verschiedenen Städten, darunter auch Erfurt, Jena und Halle, stehen hinter dem Anliegen „Ansetzungspolitik umkehren“. Das Hauptziel ist es, eine langfristige Planung der Spiele zu fördern, die den Bedürfnissen der Fans und Vereine Rechnung trägt.

Konkrete Probleme

Eines der wichtigsten Anliegen ist die Berücksichtigung von entscheidenden Faktoren wie Landtagswahlen bei der Festlegung von Terminen. Ein Beispiel hierfür ist das Thüringenderby zwischen Jena und Erfurt, das auf den Wahltag, den 1. September, gelegt wurde. Diese kurzfristige Entscheidung brachte die Sicherheitsbehörden dazu, ein Veto einzulegen und führte zu einer Neuansetzung am 4. September um 17 Uhr – einem Zeitpunkt, der die Anreise für viele Fans zur Herausforderung macht.

Wirtschaftliche Auswirkungen für die Vereine

Die finanziellen Aspekte sind ebenso bedeutend. FSV-Geschäftsführer André Beuchold berichtete, dass die unglückliche Ansetzung eines Spiels gegen Dynamo Dresden dem Verein bis zu 15.000 Euro an Einnahmen gekostet hat. Diese Summe ist nicht zu unterschätzen, wenn man betrachtet, dass Regionalligisten pro Saison nur etwas mehr als 10.000 Euro an Fernsehgeldern erhalten.

Fanperspektive und Mobilität

Die Fans stellen eigene valide Fragen: „Wie gelingt es 15.000 Zuschauern, pünktlich ins Stadion zu gelangen, wenn die Ansetzung direkt in den Feierabendverkehr fällt?“ Diese Bedenken berühren nicht nur die Sicherheit, sondern auch das gesamte Fanerlebnis. Berufstätige, Schulkindeltern und auswärtige Besucher haben es schwer, wenn die Spiele ungünstig terminiert sind.

Ein Appell an die zuständigen Stellen

Die Forderungen der Fans gehen darüber hinaus: Sie möchten, dass die Ansetzung der Spieltermine künftig stärker auf die Zuschauer ausgerichtet wird, und weniger von den Programmwünschen des MDR abhängt. Beuchold betont, dass die Anliegen der stadionbesuchenden Fans Vorrang haben sollten, um ein positives Erlebnis und eine hohe Zuschauerzahl zu gewährleisten.

Die Diskussion rund um die Spielansetzungen in der Regionalliga ist ein Spiegelbild der Herausforderungen, mit denen viele lokale Fußballclubs konfrontiert sind. Der Aufruf der Fans zur Reform der Ansetzungspolitik ist nicht nur ein Ausdruck ihres Unmuts, sondern ein wichtiger Schritt in Richtung einer gerechteren Regelung, die den Fußball zurück zu den Fans bringt.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"