In Cloppenburg gibt es ein kleines Mittagsrestaurant mit dem Namen Schäfers Bistro, das vor allem den hungrigen Mittagessen-Gästen gut ein Ort ist. Hier wird nicht nur Essen aus einer schmalen, aber feinen Speisekarte serviert, sondern auch eine lebhafte Atmosphäre geboten, die man in der Innenstadt erwartet. Das Restaurant hat ein charmantes, fast nostalgisches Flair, dank der vielen Bilder an den Wänden und der offenen Küche, die den Gästen einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht.
Dennoch gibt es einige Punkte, die sowohl Licht als auch Schatten auf das Restaurant werfen. Die Einrichtung besteht aus dunklen Holzmöbeln mit roten Lederbezügen und Tischen, die mit Tischdecken geschmückt sind. Zwei Tische vor dem Restaurant laden zum Verweilen ein, während der Lärm des Stadtlebens zu hören ist. Die beiden Fernseher im Lokal senden „Schlager Deluxe“, was einige Besucher als angenehm, andere als störend empfinden könnten.
Die Speisekarte im Detail
Schäfers Bistro hat sich auf eine kleine, wechselnde Mittagskarte spezialisiert. Die Auswahl umfasst etwa zehn verschiedene Gerichte, wobei drei Klassiker wie Cordon Bleu, Schweineschnitzel und Currywurst für jeweils 12 Euro angeboten werden. Vegetarische Optionen finden sich ebenfalls in Form eines Brokkoliauflaufs oder einer Penne al’arrabiatta, die für 10 bzw. 12 Euro zu haben sind. Die Preise sind im Allgemeinen im Durchschnitt, jedoch könnte man argumentieren, dass 12 Euro für eine Currywurst mit Beilagen etwas hoch angesetzt sind.
Die Hauptspeisen werden in großzügigen Portionen serviert. Ein Highlight ist sicherlich die gebratene Lachsforelle, die mit einem Kartoffelrösti und einem frischen Salat serviert wird. Der gefällige Mix aus verschiedenen Salatzutaten, wie roten Bohnen und Paprika, bietet eine Abwechslung zu typischen Beilagensalaten. Die Lachsforelle selbst schmeckt köstlich und wird durch die dezent gewürzte Beize sowie den leichten Limetten-Schmand geschmacklich abgerundet.
Wie sieht es jedoch mit dem Hauptgang aus? Der Spießbraten wird zusammen mit einer aromatischen Zwiebelsauce, einem Kartoffelgratin und Krautsalat serviert. Während die Zwiebelsauce durch eine angenehme Süße und Gewürze überzeugt, lässt die Konsistenz des Bratens und des Gratins Raum für Verbesserungen. Oft ist das Kartoffelgratin stark angebrannt, und auch die Zubereitung des Spießbratens lässt zu wünschen übrig: Es gibt sowohl zarte als auch trockene Stellen, was man bei einem solch einfachen Gericht als besonders kritisch anmerken sollte.
Höhen und Tiefen der Erfahrung
Insgesamt bringt das Schäfers Bistro sowohl gute als auch weniger gelungene Aspekte mit sich. Auf der positiven Seite hebt sich die Qualität eines der angebotenen Gerichte, die gebratene Lachsforelle, hervor, genauso wie die frisch zubereiteten Salate. Auf der anderen Seite stehen einige Mängel bei der Präsentation und der Zubereitung anderer Gerichte. Die Restaurantatmosphäre ist lebhaft, was für einige Gäste vielleicht ein ansprechendes Umfeld schafft, anderen jedoch möglicherweise zu hektisch erscheint. Technische Mängel wie defekte Lampen und schief hängende Bilder tragen nicht gerade zu einem perfekten Kaffeehaus-Erlebnis bei. Die Betonung auf einen schnellen Mittagstisch könnte zudem bedeuten, dass hier nicht jeder Winkel des Gastronomieerlebens die gewünschte Sorgfalt erhält.
Zusammenfassend zeigt der Test im Schäfers Bistro, dass es sich um ein Lokal handelt, das zwar seinen Charme hat, aber auch mit deutlichen Herausforderungen konfrontiert ist. Angefangen bei der Speisenqualität bis hin zur allgemeinen Atmosphäre könnte man argumentieren, dass hier noch einiges an Arbeit auf das Team wartet, um aus dem kleinen Bistro einen echten Geheimtipp für Mittagstisch-Liebhaber zu machen.
Über den Autor dieser Kritiken, Daniel Kodalle: Er hat eine Ausbildung zum Koch absolviert und war lange Zeit in der Gastronomie tätig. Heute berichtet er als Redakteur bei der Nordwest-Zeitung über kulinarische Themen und bleibt dabei seiner Leidenschaft für gutes Essen treu.