Schwimmfähigkeit von Kindern: Eine gesellschaftliche Verantwortung
Die abnehmende Schwimmfähigkeit unter Cloppenburger Kindern gibt Anlass zur Besorgnis. Bei einem Treffen, organisiert von der SPD-Fraktion, diskutierten Vertreter aus verschiedenen Bereichen, wie diese Entwicklung aufgehalten werden kann. Eine zentrale Erkenntnis war, dass insbesondere Kinder von Geflüchteten in dieser Hinsicht stark betroffen sind, was die Herausforderungen im Schwimmunterricht erhöht.
Die Herausforderungen im Schwimmunterricht
Mehrere Grundschulrektoren berichteten von der alarmierenden Tatsache, dass viele dieser Kinder noch nie mit Wasser in Berührung gekommen sind, sei es in einem Schwimmbad oder in natürlichen Gewässern. Dies erschwert es den Lehrkräften, den Bedürfnissen von sicheren Schwimmern sowie von Nichtschwimmern gerecht zu werden.
„Wir können nicht einfach erwarten, dass die Schulen alleine diese Herausforderung bewältigen,“ so die übereinstimmende Meinung der Teilnehmenden an diesem Treffen.
Zusammenarbeit zwischen Schulen und Eltern
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Rolle der Eltern. Die Anwesenden waren sich einig, dass Eltern stärker in die Verantwortung genommen werden müssen. Schwimmen müsse einen ähnlichen Stellenwert wie Lesen, Schreiben und Rechnen erhalten. Dies bedeutet, dass auch die Erziehung zu Wasserkompetenz einen Platz im Alltag der Familien finden sollte.
Ressourcen und finanzielle Mittel
Das fehlende Personal und die unzureichende finanzielle Ausstattung der Schwimmschulen sind große Hindernisse. Bastian Tegenkamp, der Betriebsleiter des Soestebades, betonte, dass die Kapazitätsgrenze erreicht sei und mehr Unterstützung dringend notwendig ist. Dies wurde auch von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) anerkannt, die die wichtige Zusammenarbeit zwischen Vereinen und dem Soestebad lobte.
Ein gemeinschaftlicher Ansatz für die Zukunft
Um eine breitere Schwimmfähigkeit unter Kindern zu fördern, sind umfassende Kampagnen notwendig, die sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene Unterstützung finden sollten. Dr. Christoph Penning von der DLRG betonte, dass es unerlässlich sei, ein dauerhaftes Programm zur Schwimmunterrichtsversorgung zu etablieren, anstelle von temporären Projektförderungen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Schwimmbäder erhalten bleiben und genügend qualifiziertes Personal zur Verfügung steht.
Positive Ausblicke und nächste Schritte
Trotz der ernsten Herausforderungen schätzte Moderatorin Christiane Priester die positive Zusammenarbeit aller Beteiligten. Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Thore Güldner äußerte sich optimistisch und versprach, die Ergebnisse des Dialogs in die nächsten Gespräche im Kultusministerium einzubringen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Stärkung der Schwimmfähigkeiten von Kindern nicht nur eine Bildungs-, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt.
– NAG