Der Kampf um Menschenrechte: Sind Gender-Themen wirklich so wichtig?
In der aktuellen politischen Landschaft werden zunehmend Kontroversen über Gender-Themen bei den Vereinten Nationen laut. Länder der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), angeführt von Pakistan und Ägypten, gelten als treibende Kräfte hinter diesen Diskussionen. Vertreter einiger afrikanischer Länder schließen sich diesem Widerstand an und beklagen, dass westliche Länder versuchen, ihnen ihre Werte aufzuzwingen.
Der Vatikan sowie missionarische Organisationen aus den USA haben Regierungen aufgefordert, sich gegen Bestrebungen zum Schutz von LGBTQI+ zu stellen. Russland mischt ebenfalls mit, um in seiner Isolation nach dem Einmarsch in der Ukraine neue Allianzen zu finden.
Proteste von Diplomatinnen und Diplomaten
Sogar bei UN-Dokumenten, die bisher reibungslos genehmigt wurden, entstehen nun Diskussionen, selbst in alltäglichen Dokumenten wie Budget- oder Personalpapieren. Einige befürchten bereits vorauseilenden Gehorsam bei UN-Organisationen. Die deutsche Botschafterin Stasch und über 20 Kolleginnen und Kollegen haben beispielsweise beim Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Gilbert Houngbo, protestiert.
Es kommt sogar schon zu Protesten gegen das Hissen der Regenbogenflagge bei den UN in New York, die Toleranz gegenüber allen Menschen symbolisiert, die sich nicht im traditionellen Rollenbild zwischen Mann und Frau sehen.
Der Widerstand in Deutschland
Auch in Deutschland stößt das Thema Gegendruck auf. Der Dachverband der Organisationen ILGA, die sich für LGBTQI+ Rechte einsetzen, bestätigt die Widerstandsbewegung. Populistische und konservative Flügel von Parteien nutzen Kritik am Gender-Thema, um Wählerstimmen zu gewinnen. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines weltweiten Rechtsrucks, bei dem angeblich nationale, kulturelle Werte wieder in den Fokus rücken.
Julia Ehrt, Sprecherin von ILGA, warnt vor dieser Entwicklung: „Der Fokus auf Gender-Themen lenkt nur von wichtigen Fragen wie sozialer Gerechtigkeit ab. Es ist besorgniserregend, wie diese Dynamik die Menschenrechtsdebatte beeinflusst.“
– NAG