Coesfeld

Datenschutz verändert Tradition: Weniger Besuche bei Jubilaren in Herbern

Das seltener werdende Duo: Bauern und Bäuerinnen in Herbern

Die Tradition, dass Bauer und Bäuerin den Jubilaren in Herbern Glückwünsche übermitteln, gerät in Gefahr. Aufgrund des Datenschutzes ist es nicht mehr möglich, wie früher auf dem kleinen Dienstweg die Termine zwischen Gemeinde und Heimatverein zu koordinieren. Dies führt dazu, dass die Anzahl der Besuche von Bauer und Bäuerin stark zurückgeht.

Ein schwindender Brauch

Während im Jahr 2019 das Duo bis zu 75 Mal im Jahr die Kostüme überzogen hat, sank die Anzahl der Termine im Jahr 2023 auf nur noch rund 30. Die Zahlen zeigen einen klaren Abwärtstrend, der die Zukunft dieser liebgewonnenen Tradition in Frage stellt.

Ursprung in den 70er-Jahren

Der Brauch, Jubilare in Herbern zu besuchen, wurde in den 1970er-Jahren vom Herberner Heimatverein ins Leben gerufen. Stilecht in alter Tracht und mit einem plattdeutschen Gruß auf den Lippen erfreut das Besuchsteam die Geburtstagskinder und ihre Gäste. Wenn früher der Kiepenkerl die Feierlichkeiten prägte, übernehmen heute ein Bauer und eine Bäuerin diese Aufgabe.

Das Team der Bauern und Bäuerinnen des Heimatvereins – bestehend aus Alfred Brochtrop, Elfriede Neuhaus, Marita Heitbaum, Brigitte Feldmann und Lisa Krampe – sucht dringend nach Verstärkung. Der langjährige Unterstützer Franz Wemhoff ist in den bäuerlichen Ruhestand gegangen und fehlt nun im Team.

Die Bedeutung der plattdeutschen Tradition

Die Grüße an die Jubilare werden stets auf Plattdeutsch übermittelt, da dies ein wesentlicher Bestandteil der Tradition ist. Alfred Brochtrop verfasst für jeden Besuch ein persönliches Gedicht, das nicht nur auf plattdeutsch vorgetragen wird, sondern auch ein kleines Präsent beinhaltet. Die Freude der Jubilare bei diesen Besuchen macht den Einsatz der Bauern und Bäuerinnen zu etwas Besonderem und bereichert das Leben der Gemeinde.

NAG

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