Coesfeld

Festlicher Gottesdienst in Coesfeld: 250 Jahre Anna Katharina Emmerick

Bischof Dr. Felix Genn feierte am 8. September 2024 mit rund 900 Gläubigen auf der Freilichtbühne in Coesfeld den 250. Geburtstag von Anna Katharina Emmerick, der "Mystikerin des Münsterlandes", um deren Bedeutung für Glauben und gesellschaftliche Sensibilität zu würdigen und die Menschen zu ermutigen, sich für Bedürftige zu öffnen.

Am 8. September 2024 fand in Coesfeld ein festlicher Gottesdienst zu Ehren von Anna Katharina Emmerick statt, die vor 250 Jahren geboren wurde. Vor der beeindruckenden Kulisse der Freilichtbühne, die mit den bunten Bauten des Musicals „Sister Act“ geschmückt war, versammelten sich rund 900 Gläubige, um gemeinsam mit Bischof Dr. Felix Genn zu feiern. Emmerick, bekannt als die „Mystikerin des Münsterlandes“, wurde 1774 in einfachen Verhältnissen geboren. Dieses Erbe zieht bis heute Menschen an ihren Geburtsort und ihre letzte Ruhestätte in Dülmen, wo sich auch ein Gedenkort in der Heilig-Kreuz-Kirche befindet.

Die Feierlichkeit des Gottesdienstes war geprägt von einer Atmosphäre der Gemeinschaft und des Respekts. Die Kinder setzten farbenfrohe Luftballons in den Himmel auf, um den Friedensgruß zu symbolisieren. Bischof Genn äußerte seine Ergriffenheit über die anhaltende Bedeutung von Anna Katharina Emmerick für die Menschen in der Region und darüber hinaus. Er hob besonders hervor, wie ihre Wurzeln in der Armut ihre Sensibilität für das Leiden der Menschheit prägten. „Gott hat die Armen ausgewählt, um sie zu Erben seines Reiches zu machen“, zitiere er aus dem Jakobusbrief und stellte damit den Zusammenhang zwischen Emmericks Leben und den Herausforderungen der heutigen Gesellschaft her.

Bischof Genns eindringliche Botschaft

In seiner bewegenden Predigt rief Bischof Genn dazu auf, eine größere Sensibilität für das Leid der Menschen zu entwickeln. Er stellte provokative Fragen an die Anwesenden: „Welche Sensibilität haben wir für die Armen in unserer Gesellschaft?“ und regte die Zuhörer an, über ihr eigenes Engagement nachzudenken. „Sind wir möglicherweise Menschen mit tauben Ohren, die sich nur auf sich selbst konzentrieren?“, fragte er und forderte ein Umdenken im Umgang mit der Not der Schwächeren in unserer Gesellschaft.

Der Bischof betonte außerdem, dass die Botschaft des Glaubens eine Kraft birgt, die es ermögliche, extremen Ansichten und einfachen Lösungsvorschlägen zu widerstehen. Diese Botschaft sei heute relevanter denn je, da sie den Geist öffne und zur Auseinandersetzung mit den eigenen Werten anrege. „Effata – Öffne dich!“, war das Leitmotiv seiner Ansprache, das an jeden Einzelnen gerichtet war und den Zuhörern als Leitlinie für ihr Leben dienen sollte. Die Predigt endete mit starkem Applaus, was den großen Zuspruch der Anwesenden widerspiegelte.

Während die Erwachsenen den Worten des Bischofs lauschten, erfuhren die Kinder in einer speziell eingerichteten Kinderkirche spielerisch mehr über das Leben der Heiligen. Mit den bunten Luftballons zum Vaterunser zurückkehrend, trugen sie die Botschaft des Friedens symbolisch in die Luft. Dieser Teil der Feier zeigte, wie wichtig es ist, auch die Jüngsten in spirituelle Erlebnisse einzubinden und sie in die Gemeinschaft zu integrieren.

Nach dem Gottesdienst bedankte sich Kreisdechant Jörg Hagemann herzlich bei Bischof Genn und den vielen Helferinnen und Helfern, die zum Gelingen des Events beigetragen hatten. Der festliche Gottesdienst wurde musikalisch von den Jugend- und dem Ten-Ager-Chor unter der Leitung von Kantor Ralf Blasi begleitet, was zur fröhlichen Stimmung des Tages beitrug. Während der Bischof sich zur Amtseinführung des neuen Bischofs Dominicus Meier nach Osnabrück aufmachte, genossen die Anwesenden ein fröhliches Familienfest, das mit dem Mitspiel-Theater „Professor Spaghetti und sein Zauberkoffer“ einen unterhaltsamen Abschluss fand.

Die Feier zu Ehren von Anna Katharina Emmerick war nicht nur eine Hommage an eine bedeutende Figur der Religion, sondern auch ein Aufruf zur Gemeinschaft und zur aktiven Auseinandersetzung mit den Werten des Glaubens in der heutigen Zeit.

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