Nach rassistischem Angriff: CDU-Kandidatin Awemo kämpft weiter

In Brandenburg sorgt ein schwerer Vorfall für Aufsehen: Die CDU-Kandidatin Adeline Abimnwi Awemo wurde während einer Wahlkampfaktion in Cottbus rassistisch beleidigt und körperlich angegriffen. Dies wirft nicht nur Fragen zur Sicherheit von politischen Kandidaten auf, sondern verdeutlicht auch die wachsende Problematik extremistischer Übergriffe im Land.

Der Vorfall in Cottbus

Der Angriff ereignete sich, als Awemo Bannern und Plakaten für die bevorstehenden Landtagswahlen aufhängte. Sie wurde von einer 29-jährigen Frau beschimpft und unmittelbar danach körperlich attackiert. „Ihr seid keine Menschen“ waren laut Polizeibericht die Worte, die als rassistische Beleidigung fielen. Die Polizei ermittelt nun wegen Volksverhetzung und Körperverletzung, während sich Awemo mit leichten Verletzungen, darunter einem Schlag auf den Hals, auseinandersetzen muss.

Politische Reaktionen und Unterstützung

Nach dem Vorfall erhielt die CDU-Politikerin bemerkenswerte Unterstützung. CDU-Chef Friedrich Merz kontaktierte sie, um sich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen, und auch der Landesvorsitzende der CDU, Jan Redmann, besuchte sie in Cottbus. Awemo erklärte, dass sie nicht aufgeben werde: „Ich bleibe dran“. Diese Entschlossenheit und Resilienz werden von vielen in der politisch aktiven Gemeinschaft geschätzt.

Bedeutung des Vorfalls für die Gesellschaft

Der Vorfall stellt ein alarmierendes Zeichen für den Zustand der politischen Kultur in Deutschland dar. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen bezeichnete die Tat als überaus inakzeptabel und drängt auf härtere Strafen für Angriffe auf Politiker. Die wachsende Gewalt und der zunehmende Hass in der Gesellschaft sind Themen, die immer häufiger in der öffentlichen Diskussion stehen. Auch andere Politiker äußerten ihre Sorgen über die ständige Polarisierung und den Anstieg von Übergriffen während des Wahlkampfes.

Awemos Engagement für Integration und Vielfalt

Awemo, die in Kamerun geboren wurde und seit über 20 Jahren in Deutschland lebt, hat sich als promovierte Umweltwissenschaftlerin und Integrationsbeauftragte in Cottbus für soziale Gerechtigkeit und die Integration von Minderheiten stark gemacht. Trotz des Angriffs betont sie, dass sie sich in ihrer Stadt grundsätzlich sicher fühle und dass es viele Menschen gebe, die sich gegen Rassismus engagieren.

Ausblick auf die Landtagswahl

Die Landtagswahl in Brandenburg steht am 22. September an, und Awemo wird gegen den AfD-Politiker Lars Schieske antreten. Dies ist ein entscheidender Moment, an dem sowohl die Unterstützung der Gemeinschaft als auch die öffentliche Wahrnehmung von Rassismus und Gewalt auf dem Prüfstand stehen. Der Vorfall ist eine klare Mahnung, dass in der politischen Arena ein respektvoller Umgang untereinander und ein sicherer Raum für alle Kandidaten notwendig sind.

Awemos Entschlossenheit und der gesetzte Fokus auf Integration könnten für viele Wählerinnen und Wähler ein wichtiger Aspekt in dieser Wahl sein. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie die politische Landschaft auf solche Angriffe reagiert und welche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit für alle politischen Akteure ergriffen werden.

NAG