Dachau

Fürstenfeldbruck: Mittelschule Schloss Grunertshofen schließt 9. Klasse

An der Mittelschule des Landschulheims Schloss Grunertshofen in Moorenweis wird die für das kommende Schuljahr geplante 9. Klasse aufgrund von Lehrermangel abgesagt, was für betroffene Schüler und deren Eltern, insbesondere für ADHS-Kinder wie den Sohn von Sina B., eine erhebliche Herausforderung darstellt und ihre Zukunft gefährdet.

Lehrermangel an Privatschulen: Auswirkungen auf Schüler und Eltern

Im Schloss Grunertshofen, wo das Landschulheim und die Mittelschule untergebracht sind, wird nach den Sommerferien keine 9. Klasse an der Mittelschule angeboten. Diese überraschende Entscheidung hat weitreichende Folgen für die Schüler und deren Familien, insbesondere für Kinder, die besondere Unterstützung benötigen.

Der schwierige Weg zur Schulbildung

In der Mittelschule des Landschulheims werden Schüler unterrichtet, die in anderen Schulen oft Probleme haben. Ewald Wimmer, der Einrichtungsleiter, stellte fest, dass die Entscheidung zur Schließung der 9. Klasse aufgrund eines gravierenden Lehrermangels getroffen werden musste. „Wir haben bis zuletzt nach Lehrern gesucht, sogar über Headhunter“, so Wimmer. Letztendlich gab es jedoch keine verfügbaren Kandidaten, und deshalb musste die Klasse, die nur aus sieben Schülern bestanden hätte, geschlossen werden.

Betroffene Familien und ihre Sorgen

Eine besorgte Mutter, Sina B. aus Bergkirchen, sieht die Schließung ihrer 14-jährigen Sohns 9. Klasse als Katastrophe an. Ihr Sohn, der an ADHS leidet und auf einen Schwerbehindertenausweis angewiesen ist, hatte in der Vergangenheit zahlreiche Probleme in der Regelschule. „Seit mein Sohn in Grunertshofen ist, hat er Freunde gefunden und positive Fortschritte gemacht“, berichtet sie. Nun sieht sie sich jedoch der Herausforderung gegenüber, dass ihr Sohn möglicherweise wieder auf eine Regelschule wechseln muss, was für ihn eine immense Belastung darstellt.

Die Herausforderungen eines Schulwechsels

Sina B. ist besorgt, dass ein Wechsel zurück zu einer Regelschule negative Auswirkungen auf die Entwicklung ihres Sohnes haben könnte. „Das wäre ein Desaster“, sagt sie und erklärt, dass die Unterstützung durch sozialpädagogische Fachkräfte essenziell ist. Diese Fachkräfte helfen nicht nur im Unterricht, sondern leisten auch bei emotionalen Schwierigkeiten Unterstützung, was für ihren Sohn von großer Bedeutung ist.

Unterstützungsangebote bleiben bestehen

Trotz der Schließung der 9. Klasse wird den Schülern, die im Rahmen von Jugendhilfemaßnahmen gefördert werden, weiterhin Unterstützung geboten. Dies betrifft auch den Sohn von Sina B., der die sozialpädagogische Tagesstätte nach dem Unterricht weiterhin besuchen kann.

Aussichten auf eine Rückkehr zur Normalität

Sina B. hat nun beantragt, dass ihr Sohn freiwillig die 8. Klasse wiederholen kann, um ihm eine bessere Chance auf seinen Abschluss zu geben. „Ich hoffe inständig auf eine Zusage“, sagt sie. Über diesen Antrag wird jedoch erst am 5. September in der Lehrerkonferenz entschieden. Das Warten auf diese Entscheidung bedeutet für die Familie eine große Unsicherheit.

Der Lehrermangel als gesellschaftliches Problem

Die Schulleitung der Mittelschule betont, dass die Schließung der 9. Klasse auch im Interesse der Schule ist, da eine sinkende Schülerzahl langfristige Auswirkungen auf die Förderung durch den Staat haben kann. Diese Situation zeigt exemplarisch den zunehmenden Lehrermangel an Privatschulen, der nicht nur die Schulen, sondern auch die Schüler und ihre Familien betrifft.

Die Schulleitung signalisiert, dass sie weiterhin nach Lehrern suchen und hofft, im kommenden Schuljahr wieder eine 9. Klasse anbieten zu können. Doch bis dahin bleibt die Zukunft der betroffenen Schüler ungewiss.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"