Dachau

Gedenken an Karl Leisner: Messe im Waldsanatorium Krailling

Am 12. August 2024 fand in der Hauskapelle des Waldsanatoriums in Krailling ein Gedenkgottesdienst für den seligen Karl Leisner statt, der 1945 an den Folgen seiner Inhaftierung im Konzentrationslager Dachau starb, und dessen unerschütterlicher Glaube und Feindesliebe auch heute noch als Vorbild für viele Menschen dient.

Im Rahmen eines berührenden Gedenkgottesdienstes in der Hauskapelle des Waldsanatoriums in Krailling wurde am 12. August 2024 an den seligen Karl Leisner erinnert. Der katholische Priester, der 1945 an den Folgen seiner Zeit im Konzentrationslager Dachau starb, bleibt symbolisch für den unerschütterlichen Glauben und die Gefangenschaft von Widerspruchsgeistlichen während des Nationalsozialismus.

Die Vermächtnisse eines Glaubenszeugen

Karl Leisner, der am 12. August 1945 im Alter von 30 Jahren starb, wurde in Krailling ein weiteres Mal in den Mittelpunkt der Erinnerung gerückt. Ursprünglich als Theologiestudent wegen seiner kritischen Haltung den Nationalsozialisten gegenüber verfolgt, erlangte Leisner 1944 heimlich die Priesterweihe im Konzentrationslager Dachau. Diese Weihe und die als „Schutzhaft“ bezeichnete Haft, die er erdulden musste, sind nicht nur Teil seiner Biografie, sondern auch ein Spiegelbild einer dunklen Zeit in der deutschen Geschichte.

Ein bewegender Gedenkgottesdienst

Der Gedenkgottesdienst wurde von Prälat Lorenz Wolf und Pater Josef Chechott festlich gestaltet. Die Veranstaltung lockte zahlreiche Teilnehmende an, darunter Angehörige von Karl Leisner, Mitglieder des örtlichen Pfarrverbands sowie Vertreterinnen der Barmherzigen Schwestern. Birgit Hettmer, die Leiterin des Pflegeheims, eröffnete die Feier in der voll besetzten Kapelle. In seiner Predigt hob Wolf Leisners beispielhafte Haltung in Zeiten von Verfolgung und Leid hervor.

Ganzheitliche Erinnerungsarbeit

Die Ordensgemeinschaft des Hl. Vinzenz von Paul hat ein Erinnerungszimmer im Waldsanatorium eingerichtet, das den Glaubenszeugen Karl Leisner nahebringt. Sr. Epiphania Böhm, die zuletzt im Sanatorium tätig war, widmete ihm ein Kapitel in einer Broschüre, die über die Geschichte der Barmherzigen Schwestern und das Sanatorium informiert. Diese Broschüre ist für die Öffentlichkeit zugänglich und kann in verschiedenen Institutionen im Gemeindegebiet entnommen werden.

Ein Aufruf zur Pilgerreise

In Anknüpfung an die Feierlichkeiten planen die Kraillinger Senioren eine Pilgerreise nach Xanten, die aufgrund der Corona-Pandemie verzögert wurde. Solch eine Reise soll nicht nur der Erinnerung dienen, sondern auch dem kollektiven Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Daneben wird am 28. September ein Marsch des Vereins „Selige Märtyrer von Dachau“ stattfinden, zu dem alle Interessierten eingeladen sind.

Die Bedeutung von Karl Leisner heute

Die Lebensgeschichte von Karl Leisner und sein Mut, auch als Priester in extremem Unrecht zu agieren, sind nicht nur für die kirchliche Gemeinschaft von Bedeutung, sondern auch für eine breitere Öffentlichkeit. In einer Zeit, in der Toleranz und Verständnis gefordert sind, wird sein Vermächtnis zu einer wichtigen Ermahnung gegen Gewalt und Intoleranz. Leisners letzter Tagebucheintrag, in dem er seine Feinde segnet, steht als kraftvolles Symbol für Feindesliebe und Glauben unter drückenden Bedingungen.

Für detaillierte Informationen über Karl Leisner kann der Internationale Karl-Leisner-Kreis besucht werden, der umfassend über sein Leben und Wirken informiert.

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