Die jüngsten Ereignisse im Amateurfußball zeigen einmal mehr, wie schnell ein Spiel kippen kann. Im Landesliga-Heimspiel des TSV Dachau 1865 gegen Illertissen II erlebten die Zuschauer am vergangenen Samstag ein unerwartetes Wechselbad der Gefühle. Nachdem die Dachauer zur Halbzeit mit 2:0 führten, war der Verlauf der zweiten Halbzeit schlichtweg katastrophal: Das Team verlor letztlich mit 2:3.
Von Anpfiff an dominierten die Dachauer das Geschehen auf dem Platz. Besonders Dino Burkic brillierte und erzielte in der 27. Minute die Führung. Kurz darauf, in der 33. Minute, erhöhte er durch einen Kopfball auf 2:0, nachdem ein Schuss von Kevin Kosica an die Latte prallte. Die ersten 45 Minuten ließen die Fans von einem souveränen Sieg träumen, doch alles sollte sich mit dem Wiederanpfiff ändern.
Der Schock in der zweiten Halbzeit
Was folgte, waren zehn Minuten, die für die Dachauer in die Geschichte eingehen werden – allerdings nicht im positiven Sinne. Bereits in der 46. Minute fiel der Anschlusstreffer durch Maximilian Seemüller. Das Tor kam aus dem Nichts und war eine deutliche Warnung für die Dachauer Defensive. In der 53. Minute troffen die Gäste erneut, als sich Uros Micic eine ähnliche Chance wie Seemüller erarbeitete. Mit einem 2:2 schien das Schicksal der Dachauer besiegelt.
Die Situation eskalierte weiter, als Seemüller erneut zuschlug und in der 55. Minute das 2:3 erzielte. Das desolate Abwehrverhalten der Dachauer wurde von der jungen und dynamischen Mannschaft aus Illertissen gnadenlos ausgenutzt. Nach diesen Rückschlägen fand das Team um Trainer Orhan Akkurt kein Rezept mehr und zeigte in der Folge wenig Gegenwehr. Die Illertissener waren dem 2:4 näher, während die Dachauer nicht mehr an den Ausgleich glaubten und sich somit geschlagen geben mussten.
Die Enttäuschung war nach dem Spiel spürbar. Trainer Akkurt äußerte sich nach dem Schlusspfiff verständnisvoll für die fassungslosen Gesichter seiner Spieler: „Das ist eine schwer zu verdauende Niederlage, aber sie war am Ende des Tages verdient. Wir haben in der zweiten Halbzeit alles vermissen lassen, was uns bis zu diesem Punkt stark gemacht hat – von der Bereitschaft, Zweikämpfe zu führen, bis hin zur allgemeinen Einstellung.“
Die contrastreiche Leistung, die die Spieler im Verlauf des Spiels zeigten, lässt sich an einem Vergleich festmachen: Die erste Halbzeit erinnerte Akkurt an den grandiosen 4:0-Sieg gegen Pfaffenhofen, wohingegen die zweite Halbzeit an die desaströse Niederlage in Aindling, wo man 0:4 unterging, erinnerte. „Das wird definitiv Konsequenzen haben,“ so der Trainer, und man darf gespannt sein, welche Maßnahmen er im Hinblick auf die kommenden Spiele ergreifen wird.
Die Rivalität und die Spannung im Amateurfußball sind unbestreitbar. Wenn sich solche Wendungen im Verlauf von Spielen ereignen, wird deutlich, wie entscheidend mentale Stärke und Durchhaltevermögen sind. Die Dachauer müssen nun aus dieser Niederlage lernen und stärker zurückkommen, um die Fans in den kommenden Spielen erneut zu begeistern und möglicherweise die Wunden aus diesem Spiel zu heilen.