Der Dadi-Liner hat seit seiner Einführung im November 2022 in Babenhausen bemerkenswerte Erfolge erzielt, dennoch steht die Zukunft dieses flexiblen Verkehrsanbieters in Frage. Während einige Kommunen im Landkreis Darmstadt-Dieburg bereits beschlossen haben, den Dadi-Liner nach 2024 nicht weiter zu finanzieren, gilt es die Bedeutung und die Auswirkungen dieser Entscheidung für die lokale Gemeinschaft zu betrachten.
Flexibler Nahverkehr unerlässlich für die Bürger
Die Einführung des Dadi-Liners, eines vollelektrischen Ruf-Busses, wird von vielen Bürgern als bereichernde Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr angesehen. Besonders die Anbindung an den Babenhäuser Bahnhof, von wo aus Fahrgäste nach Darmstadt, Aschaffenburg und Hanau umsteigen können, wird hoch geschätzt. „Der Dadi-Liner hat sich bewährt“, sagt Reinhard Rupprecht, Erster Stadtrat von Babenhausen, und zeigt damit, wie positiv der Service von der Bevölkerung angenommen wird.
Finanzierungsproblematik bedroht den Fortbestand
Die Zukunft des Dadi-Liners hängt maßgeblich von der Finanzierung ab. Laut Lutz Köhler, stellvertretender Landrat und Vorstandsvorsitzender von Dadina, wird die Bewegung des Dadi-Liners durch fehlende Finanzierungszusagen von Bund und Land in Frage gestellt. Über den Zeitraum bis Ende 2024 wurde der Dienst subsidiär durch die kommunalen Kassen und Fördermitteln unterstützt, jedoch könnte eine plötzliche Änderung in der Finanzierungspolitik des Landes Hessen gravierende Folgen für den Betrieb haben.
Fahrgastzahlen und Rückmeldungen als Grundlage der Entscheidung
Eine kürzlich durchgeführte Verkehrszählung ergab, dass die wöchentlichen Fahrgastzahlen zwischen 150 und 300 schwanken, wobei ein Passagierrekord von 1153 im November 2023 verzeichnet wurde. Mit einer durchschnittlichen Bewertung von 4,8 von 5 Sternen zeigt sich zudem, dass die Nutzer mit dem Service äußerst zufrieden sind. Dennoch gibt es Bedenken, da einige Buslinien aufgrund zu geringer Frequentierung möglicherweise aufgegeben werden müssen.
Reaktionen der Kommunen sind gemischt
Die Reaktionen der Kommunen auf die Unsicherheiten der Finanzierung sind unterschiedlich. Während Pfungstadt, Weiterstadt und Erzhausen entschieden haben, den Dadi-Liner nur bis Ende 2024 weiterzuführen, plant Griesheim, die Finanzierung eigenständig aufrechtzuerhalten, allerdings mit reduzierten Fahrzeiten. Im Gegensatz dazu zeigen Groß-Umstadt und Modautal Interesse daran, dem Dadi-Liner-Club beizutreten und diesen Dienst zu unterstützen.
Eine mögliche Lösung: Umstrukturierung des Nahverkehrs
Um die Fortführung des Dadi-Liners zu gewährleisten, gibt es Vorschläge, bestehende Linienbusse im Abend- und Wochenendverkehr abzubestellen. Diese Maßnahmen könnten Einsparungen von etwa 250.000 Euro im Landkreis ermöglichen, wodurch ein Teil der notwendigen Mittel für die Fortführung des Dadi-Liners bereitgestellt werden könnte.
Ausblick auf die Zukunft des Dadi-Liners
Der Erster Stadtrat Rupprecht kündigte an, dass die Entscheidung über die Zukunft des Dadi-Liners nach Vorlage der vollständigen Kostenanalysen getroffen werden soll. Die Möglichkeit eines Ausbaus, insbesondere mit Fahrten zur S-Bahnstation nach Rodgau-Dudenhofen, bleibt auf dem Wunschzettel der Stadt. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, ob der Dadi-Liner weiterhin eine wichtige Rolle im öffentlichen Nahverkehr von Babenhausen und darüber hinaus spielt.
Das Schicksal eines innovativen Mobilitätskonzepts, das das Leben vieler Bürger bereichert, steht auf der Kippe. Es bleibt zu hoffen, dass eine tragfähige Lösung gefunden wird, um den Dadi-Liner weiterhin im Stadtbild präsent sein zu lassen.
– NAG