Trauer und Verlust: Der Fall Raymond und seine Auswirkungen auf die Gemeinschaft
Der tragische Tod von Raymond aus Delmenhorst im Jahr 2018 wirft weiterhin Fragen auf und hat die lokale Gemeinschaft stark betroffen. Der 16-Jährige ertrank am 27. Mai, einem sonnigen Tag, als er mit Freunden am Steller See schwimmen ging. Sechs Jahre später erinnern sich seine Eltern und Schwester noch lebhaft an die Ereignisse und deren Auswirkungen auf ihr Leben sowie auf die Sicherheit am Wasser.
Ein geliebter Sohn und Bruder
Raymonds Familie hat den Verlust ihres geliebten Sohnes und Bruders nie überwunden. Jeden Morgen zündet seine Mutter, Ute H., eine Kerze in ihrem Haus in Delmenhorst an. „Ich frage mich jeden Tag: Warum ist das passiert?“, sagt sie und betont, dass sie an eine Verkettung unglücklicher Umstände glaubt. „Er trank gerne Energy, hatte Asthma und das kalte Wasser kann ebenfalls eine Rolle gespielt haben“, fügt sie hinzu.
Falsche Annahmen und Tragödien vermeiden
Raymond und seine Freunde planten, zur Badeinsel mitten im Steller See zu schwimmen. Ein respektables Ziel, das jedoch viel Verantwortung erfordert. „Sie dachten, er sei einfach weggegangen“, berichtet seine Schwester Rachel. Die Tatsache, dass Raymond gegen Mitte des Schwimmens umdrehte, weil er sich unwohl fühlte, stellt die Wichtigkeit des gegenseitigen Aufpassens heraus.
Sicherheit am Steller See
Der Steller See zieht an warmen Tagen tausende Badegäste an. „Oak haben wir bei 2500 Gästen nicht alle im Blick“, gesteht Jon Ian Güntner, ein DLRG-Rettungsschwimmer. Diese Herausforderung ist nicht neu, dennoch bleibt der Aufruf, nie allein zu schwimmen und im Zweifel um Hilfe zu bitten, essenziell.
Ein abschreckendes Beispiel: Hilfe annehmen
Rachel wünscht sich, dass ihr Bruder nicht so stolz gewesen wäre, um Hilfe zu bitten. Der eindringliche Appell an Jugendliche, offen über ihre Bedürfnisse zu sprechen, könnte möglicherweise Leben retten. Dies wird durch die Tatsache gestärkt, dass Ertrinken oft ein stiller Prozess ist, der häufig ohne Hilferufe abläuft. „Der See war an diesem Tag so voll und eigentlich kann man gar nicht verstehen, dass dann so etwas passiert“, betont Ute und hofft, dass ihre Geschichte zur Sensibilisierung beiträgt.
Gemeinsam Stärke zeigen
In dieser schwierigen Erinnerung liegt eine Chance für die Gemeinschaft: durch mehr Bewusstsein und Achtsamkeit untereinander, vor allem bei Jugendlichen. „Wenn irgendjemand nach ihm geguckt hätte, vielleicht wäre er noch hier“, reflektiert Ute über die Möglichkeiten der Rettung und Verantwortung. Die Hoffnung, dass andere von Raymonds tragischem Schicksal lernen und somit potenziell Leben retten können, bleibt ein resonantes Motto für die Familie und die Gemeinschaft von Delmenhorst.
Schlussfolgerung
Die Geschichte von Raymond steht stellvertretend für viele ähnliche Vorfälle und die Notwendigkeit, Sicherheit im Wasser ernst zu nehmen. Es liegt an uns allen, aufeinander zu achten und das Bewusstsein für die Bedeutung von Hilfe und Gemeinschaft zu stärken. Vielleicht können wir so verhindern, dass solch tragische Ereignisse sich wiederholen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 30. Juli 2024, 19:30 Uhr
– NAG