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25. Welt-Aids-Konferenz in München: Fortschritte und Herausforderungen im Kampf gegen HIV

Die 25. Welt-Aids-Konferenz, die am 22. Juli 2024 in München begann, versammelt internationale Experten und politische Entscheidungsträger, um dringende Maßnahmen zur Bekämpfung von HIV und Aids zu erörtern, da alarmierende Fortschritte bedroht sind und das Ziel der Vereinten Nationen, die Epidemie bis 2030 weitgehend zu besiegen, in Gefahr steht.

Welt-Aids-Konferenz: Herausforderungen und Chancen im Kampf gegen HIV

Die 25. Welt-Aids-Konferenz hat am Montag in München eröffnet und versammelt bis zu 10.000 Teilnehmer aus aller Welt. Erstmals seit 30 Jahren findet dieses bedeutende Treffen wieder in Deutschland statt, was nicht nur symbolisch, sondern auch strategisch wichtig ist. Inmitten einer Diskussion über die Erfolge und Herausforderungen im Kampf gegen Aids wird klar, dass es noch viel zu tun gibt.

Erfolge und Rückschläge in der Aids-Bekämpfung

Weltweit gibt es deutliche Fortschritte im Kampf gegen Aids. Seit 2010 sind die Neuinfektionen um 39 Prozent gesunken, besonders in östlichen und südlichen Teilen Afrikas, wo der Rückgang bei 59 Prozent liegt. Allerdings sind in bestimmten Regionen, insbesondere Osteuropa und Zentralasien, Neuinfektionen angestiegen. Im Jahr 2023 wurden dort 140.000 neue Fälle gemeldet, was einen Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zu 2010 darstellt.

Politische Entscheidungen als Schlüssel

Die Exekutivdirektorin von UNAIDS, Winnie Byanyima, erklärt, dass der Schlüssel zur Beendigung der Aids-Epidemie in politischen und finanziellen Entscheidungen liege. „Jede Minute stirbt ein Mensch an Aids. Wenn die Regierungen jetzt die erforderlichen finanziellen Mittel bereitstellen und die Rechte der am stärksten betroffenen Gruppen schützen, können wir das Ziel erreichen“, so Byanyima.

Besondere Risiken für vulnerable Gruppen

Besonders betroffen von der Aids-Epidemie sind Männer, die Sex mit Männern haben, Transgender-Personen sowie Sexarbeiterinnen und -arbeiter. In vielen Ländern, beispielsweise Uganda, herrschen für diese Gruppen diskriminierende und gewalttätige Bedingungen. Der ugandische Trans-Mann Jay Mulucha, der die Konferenz eröffnete, sprach eindringlich über die Gefahren, denen HIV-positive Menschen in Uganda ausgesetzt sind. Angesichts von repressiven Gesetzen, die die Todesstrafe für schwere Homosexualität vorsehen, ist die Situation für diese Menschen äußerst prekär.

Finanzielle Unterstützung und lokale Initiativen

Bundeskanzler Olaf Scholz bekräftigte Deutschlands Engagement im Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids mit einem Beitrag von 1,3 Milliarden Euro zwischen 2023 und 2025. Dieses Engagement zeigt die Notwendigkeit finanzieller Unterstützung auf internationaler Ebene, um die anvisierten Ziele zu erreichen. Gleichzeitig gibt es auf lokaler Ebene den Aufruf, Schädigungsminderungsprogramme wie Drogenkonsumräume umzusetzen, um den Herausforderungen der Drogenabhängigkeit bei der Bekämpfung von Aids effektiver zu begegnen.

Zukunftsausblick: Prävention und Zugang zu Behandlung

Um das Ziel zu erreichen, die Aids-Epidemie bis 2030 weitgehend zu beenden, ist der Zugang zu Präventions- und Behandlungsmaßnahmen entscheidend. Trotz des Anstiegs der Menschen, die antivirale Therapien erhalten, bleiben viele besonders verwundbare Gruppen, wie HIV-positive Kinder, ohne lebensnotwendige Medikamente. Der Zugang zu innovativen Präventionsmethoden, wie der medikamentösen Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP), ist oft nur in wohlhabenden Ländern gegeben. Experten warnen, dass, wenn diese Herausforderungen nicht angegangen werden, die Kosten für die Behandlung und Unterstützung von HIV-positiven Menschen erheblich steigen könnten.

Die aktuellen Entwicklungen und Diskussionen auf der Welt-Aids-Konferenz verdeutlichen, dass die weltweite Gemeinschaft weiterhin gefordert ist, den Kampf gegen HIV und Aids energisch fortzusetzen. Nur durch gezielte Maßnahmen, finanzielle Unterstützung und den Schutz der Rechte aller Menschen wird es möglich sein, die Aids-Epidemie zu besiegen.

NAG

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