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AfD-Hochburgen im Schiefergebirge: Moxa und Paska im Fokus

In den Kommunalwahlen 2024 in Thüringen haben die stark definierte AfD-Hochburgen Moxa und Paska, zwei benachbarte Dörfer im Schiefergebirge, historische Wahlbeteiligungen von über 59 Prozent für die AfD erreicht, was auf eine alarmierende politische Einigkeit und eine Verschiebung in den kommunalen Machtverhältnissen hinweist.

Die Kommunalwahlen in Thüringen 2024 haben in zwei benachbarten Dörfern für Aufsehen gesorgt: Moxa und Paska sind nun als Hochburgen der Alternative für Deutschland (AfD) bekannt. Diese Entwicklung wirft Fragen nach den politischen Stimmungen und gesellschaftlichen Strömungen in ländlichen Regionen Deutschlands auf.

Auswirkungen auf die Gemeinschaft

Die Wahlresultate deuten darauf hin, dass die Dorfbewohner in Moxa und Paska mehrheitlich eine klare politische Ausrichtung favorisieren. In Paska erreichte die AfD bei der Kommunalwahl sogar 60,9 Prozent der Stimmen, ein anhaltender Trend, der sich auch in früheren Wahlen zeigte. Diese eindeutig rechtspopulistische Haltung könnte weitreichende Auswirkungen auf das soziale Gefüge und den Zusammenhalt der Gemeinschaften haben.

Historische Hintergründe der Dörfer

Moxa, dessen Geschichte bis ins Jahr 1295 zurückreicht, hat viele Umbrüche erlebt, darunter die Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg. Trotz ihrer charmanten Fachwerkhäuser und der idyllischen Umgebung bewohnt nur noch eine handvoll Menschen – aktuell leben hier lediglich 80 Einwohner. Paska, nur drei Autominuten entfernt, hat eine noch tiefere historische Wurzel, da bereits die Kelten hier siedelten. Dieser kulturelle Hintergrund hebt die Gräben zwischen Tradition und modernen politischen Werten hervor.

AfD-Erfolge in Moxa

In Moxa konnte sich im Januar 2023 ein junger Diplom-Volkswirt von der AfD, Johannes Linke, als Bürgermeister durchsetzen. Mit 27 Jahren wurde er der erste Bürgermeister mit AfD-Parteibuch in ganz Thüringen, ein Ereignis, das landesweit für Diskussionen sorgte und symbolisch für den Einfluss der AfD in der Region steht. Bei der Kreistagswahl im Saale-Orla-Kreis erlangte die Partei mit 59,4 Prozent ein Plus von rund 20 Prozent im Vergleich zur vorherigen Wahl von 2019.

Erinnerungen an die Vergangenheit

In der Nähe von Paska berichtet ein Grabdenkmal auf dem Friedhof von vier KZ-Häftlingen, die 1945 von der SS in dem Ort erschossen wurden. Diese düstere Erinnerung an die Vergangenheit steht im Kontrast zu den aktuellen politischen Entwicklungen. Während die Mehrheit der Gemeindemitglieder ihre Stimme für eine Partei abgeben, die für ihre kontroversen Ansichten und eine radikale politische Ausrichtung bekannt ist, bleibt abzuwarten, wie sich die Geschichte dieser Dörfer weiter entfalten wird.

Das Phänomen einer solch hohen Zustimmung zur AfD in ländlichen Gebieten könnte ein Zeichen für das wachsende Unbehagen in der Gesellschaft sein, wo traditionelle Werte und neue Herausforderungen aufeinanderprallen. Es zeigt, dass die Wähler in diesen Regionen nach alternativen Lösungen suchen, die möglicherweise nicht den breiteren gesellschaftlichen Konsens widerspiegeln. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um das politisch und sozial dynamische Gefüge dieser Dörfer zu beobachten.

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