In Sachsen-Anhalt warnt die Gesundheitsbehörde vor der steigenden Präsenz des gefährlichen Opioids Fentanyl, das bisher vorwiegend aus den USA bekannt war. Laut Helga Meeßen-Hühne von der Landesstelle für Suchtfragen kommen nur wenige Betroffene in Beratungsstellen, obwohl die Zahl der Fentanylkonsumenten wächst. Fentanyl, ein synthetisches Schmerzmittel, das bis zu 100-mal stärker als Heroin wirkt, wird zunehmend illegal hergestellt und anderen Drogen beigemischt. Michael Brütting, Oberarzt an der Universitätsmedizin Halle, weist darauf hin, dass die Dosierung für Laien extrem schwierig ist und Überdosierungen oft fatale Folgen haben.
Die Situation hat sich in Sachsen-Anhalt drastisch verschärft, wie die aktuellen Zahlen zeigen: Die Drogentoten stiegen 2023 von 19 auf 54. Besonders alarmierend ist, dass viele der Todesfälle auf Mischintoxikationen zurückzuführen sind, bei denen Fentanyl zusammen mit anderen Substanzen konsumiert wurde. Nora Muschinski von der Stadtmission Halle stellt fest, dass die Nutzer nicht dem gängigen Klischee der Drogenabhängigen entsprechen, sondern oft aus der Mitte der Gesellschaft stammen und auf der Suche nach Linderung von Schmerzen oder Leistungssteigerung sind. Das Thema steht jedoch erst am Anfang der öffentlichen Wahrnehmung, während Fentanyl immer mehr in den Fokus der Behörden rückt. Mehr dazu auf www.presseportal.de.