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Anerkennung ausländischer Abschlüsse: NRW kämpft gegen Fachkräftemangel

In Nordrhein-Westfalen bleiben zahlreiche Anträge auf die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, insbesondere im Gesundheitsbereich, aufgrund bürokratischer Hürden offen, während die Landesregierung an der Beschleunigung des Verfahrens arbeitet, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse ist ein entscheidender Faktor im Kampf gegen den Fachkräftemangel in Deutschland, insbesondere im Gesundheitssektor. Angesichts der Vielzahl an gescheiterten und offenen Anträgen beleuchtet dieser Artikel die Herausforderungen und betrieblichen Auswirkungen der aktuellen Situation in Nordrhein-Westfalen.

Anhaltende Probleme in der Berufsanerkennung

Die Zahl der Anträge auf Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in Nordrhein-Westfalen ist gestiegen. Im Jahr 2023 wurden über 11.400 Anträge eingereicht, was einen Anstieg um mehr als 2.300 im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Obwohl von diesen Anträgen 3.069 als voll gleichwertig anerkannt wurden, warten über 3.250 Anträge noch auf eine Entscheidung.

Herausforderungen für Pflegekräfte

Ein bedeutender Teil dieser Anträge stammt von Pflegekräften, die fast 4.000 der insgesamt 8.130 Anträge im Gesundheitsbereich stellen. Allerdings wurde nur etwa jeder achte dieser Anträge erfolgreich anerkannt. Dies verdeutlicht die signifikanten Hürden für ausländische Fachkräfte, die dringend benötigt werden, um den Pflegebedarf in Deutschland zu decken.

Politische Reaktionen und Reformvorschläge

Die Beschreibung des Verfahrens als „bürokratisch“ aus den Mündern der SPD-Landtagsfraktion hat die Debatte über notwendige Reformen neu entfacht. Thorsten Klute, der gesundheitspolitische Sprecher, fordert mehr Transparenz über die Gründe für die lange Bearbeitungszeit und die Erfolgschancen der eingereichten Nachbesserungsverfahren. „Der Bedarf an Fachkräften ist riesig und doch scheitert vieles an bürokratischen Hürden“, so Klute.

Maßnahmen zur Verbesserung der Verfahren

In Reaktion auf die Schwierigkeiten plant die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, die Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen zu beschleunigen. Im Durchschnitt dauerte es 2022 rund 57 Tage, bevor ein rechtsmittelfähiger Bescheid erging. Minister Laumann hat bekräftigt, dass die Regierung an verschiedenen Ansätzen arbeitet, um die Anerkennungsprozesse zu verbessern.

Zukunftsorientierte Ansätze

Zusätzlich sind Änderungen auf Bundesebene in Diskussion, um die Anerkennung ausländischer Abschlüsse effizienter und schneller zu gestalten. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Laumann haben sich bereits gemeinsam für gesetzliche Anpassungen ausgesprochen. Ihre gemeinsame Botschaft spiegelt das vorrangige Ziel wider: Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse ist und bleibt ein kritischer Bestandteil der Fachkräfteoffensive der Landesregierung.

Mit diesen Initiativen wollen die Verantwortlichen die Herausforderungen im Fachkräftemangel anpacken und gleichzeitig die Unsicherheiten für ausländische Bewerber reduzieren, die oft vor dem Problem der unklaren Anerkennung ihrer Qualifikationen stehen.

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