Steigende Kosten für Pflege im Heim in Deutschland
Die finanziellen Belastungen für pflegebedürftige Menschen in Deutschland nehmen stetig zu, und die Eigenanteile für einen Heimplatz steigen erneut. Laut dem Verband der Ersatzkassen waren Pflegebedürftige in Hessen besonders stark betroffen. Zum 1. Juli dieses Jahres belief sich der durchschnittliche Eigenanteil für das erste Jahr im Heim auf 2.854 Euro pro Monat, was einem Anstieg von 235 Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bundesweit lag der Durchschnittswert sogar bei 2.871 Euro pro Monat, was einem Anstieg von 211 Euro seit Mitte 2023 bedeutet.
Gründe für die steigenden Eigenanteile
Die steigenden Kosten resultieren nicht nur aus den reinen Pflege- und Betreuungskosten, die nur teilweise von der Pflegeversicherung getragen werden. Zusätzlich zu diesen Kosten müssen Bewohnerinnen und Bewohner im Heim auch für Unterkunft, Verpflegung, Investitionen in den Einrichtungen und sogar Ausbildungskosten aufkommen. Wenn das eigene Vermögen und Einkommen nicht ausreichen, kann unter bestimmten Voraussetzungen das Sozialamt finanzielle Unterstützung leisten.
Anforderungen an die Bundesländer
Die Chefin des Ersatzkassenverbands, Ulrike Elsner, betonte, dass die steigenden Eigenbeteiligungen auch auf das Ignorieren der Verantwortung durch die Bundesländer zurückzuführen sind. Sie forderte eine Übernahme der Investitionskosten und eine staatliche Deckung der Ausbildungskosten als Maßnahmen zur Entlastung der Pflegebedürftigen. Diese Probleme müssten im Rahmen der angekündigten Pflegereform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gelöst werden.
Es ist entscheidend, dass die Politik Maßnahmen ergreift, um die finanzielle Belastung für pflegebedürftige Menschen zu verringern und sicherzustellen, dass eine angemessene Pflege und Betreuung für alle gewährleistet ist.
– NAG